Marktforschung

Zwei unterschiedliche Prognosen zum Markt für Lithium-Batterien

4. Dezember 2013, 11:38 Uhr | Mathias Bloch
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Unterschiedliche Einschätzung der Konsumelektronik

Dass der Markt für Lithium-Ionen-Akkus für die Elektromobilität plötzlich durch die Decke geht, daran glaubt auch die Analystin Suba Arunkumar von Frost&Sullivan nicht. Sie führt allerdings nicht den Ölpreis als Grund dafür an, sondern den noch zu hohen Preis der Lithium-Ionen-Akkus. Eine Art Lichtblick gibt es ihrer Ansicht nach allerdings in China, wo speziell der BYD-Konzern eine große Anzahl von Elektroautos und vor allem auch von Elektro-Bussen anbietet.

Der größte Markt für Lithium-Ionen-Akkus ist ohnehin die Konsumelektronik. Arunkumar sieht diesen Markt in Zukunft weiter stark zulegen. Die Zahl der Mobiltelefone soll weiter zunehmen, das gleiche gilt für Tablets. Zwar ersetzen Tablets auch Notebooks oder neue Smartphones ältere Modelle aber am Ende traut Frost&Sullivan diesem Markt etwas mehr zu als BCC Research. Donald Saxman von BCC Research gibt allerdings zu bedenken, dass die Preise für Lithium-Ionen-Akkus weiter fallen werden, was trotz steigender Stückzahlen den Umsatz der Hersteller abschwächt. Ein Grund für die unterschiedlichen Prognosen ist also, dass die beiden Marktforscher von einem unterschiedlich starken Wachstum in der Konsumelektronik aber auch von einer anderen Preisentwicklung ausgehen.

Etwas optmistischer als BCC Research sieht Frost&Sullivan auch die Entwicklungen außerhalb der Konsumelektronik, die ein teilweise recht hohes Wachstumspotenzial versprechen. Dazu gehören zum Beispiel jede Menge neue, akku-betriebene Werkzeuge, wo sich die Lithium-Ionen-Akkus bekannterweise gegen die Nickel-Cadmium-Akkus durchgesetzt haben und nun weitere Anwendungen erschließen.

Als weiteren großen Markt hat Frost&Sullivan Hybrid-Basis-Stationen für den Mobilfunk ausgemacht, die in abgelegenen Gegenden errichtet werden, wo sie u.a. per Photovoltaik betrieben werden. Speziell in Ländern wie China, Indien, Brasilien oder Südafrika, die ihr Mobilfunksystem so weiter ausbauen können, entsteht hier ein neuer Markt.

Weniger zurückhaltend als BCC Research sieht Frost&Sullivan auch den Einsatz von stationären Energiespeichern auf Basis von Lithium-Ionen-Akkus. Viele Hersteller bieten mittlerweile komplette Systeme an. Allein für China erwartet Sunkumar ein hohes Wachstum, da dort solche Energiespeicher für die Speicherung von Wind- und Sonnenkraft verwendet werden sollen. Besonders dynamisch sei auch der Markt für Anwendungen in der Medizin, der Luftfahrt und der Verteidigungstechnik.

Frost&Sullivan sieht den Markt für Lithium-Batterien für die nächsten Jahre als hochdynamisch, speziell in den Schwellenländern. Anzeichen von einem Rückgang gäbe es derzeit überhaupt nicht.

Die unterschiedlichen Zahlen der Marktforscher zeigen, dass es immer ein Spektrum gibt, wie sich der Markt entwickeln wird. Dazu gehören optimistische und weniger optimistische Sichtweisen, die von vielen Faktoren abhängen. Fest steht, dass speziell der Markt für Lithium-Ionen-Akkus weiter wachsen wird, da diese Energiespeicher neue Märkte außerhalb der Konsumelektronik durchdringen. Wie stark das jedoch ausfällt, das können wohl auch die Marktforscher nicht so genau vorhersagen.


  1. Zwei unterschiedliche Prognosen zum Markt für Lithium-Batterien
  2. Unterschiedliche Einschätzung der Konsumelektronik

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Batterien und Akkus