Welche Bedeutung Akku-Packs schon heute im Bereich Industrielösungen haben, macht ihr Umsatzanteil von etwa 70 Prozent deutlich. »Wir kooperieren hier mit allen führenden Zellenherstellern wie LG, Samsung (SDI) oder auch Sanyo«, erläutert Hack. »Das Schwergewicht liegt dabei auf Lithium-Ionen-Zellen der Baugröße 18650«. Um ein Beispiel zu geben: In einem Motorroller mit 1 kW kommen etwa 110 Lithium-Ionen-Akkus der Größe 18650 zum Einsatz. Dass diese Produkte dann hohen Belastungen unterzogenen werden, wie etwa dem UN-Test im eigenen Testcenter, versteht sich von selbst.
Ein im Hinblick auf die Akkupack-Produktion wichtiger Meilenstein ist in den Augen von Schifferdecker die Zertifizierung der Akkupack-Produktion nach der Medizinnorm EU/ISO 13485. »Akku-Packs kommen schließlich nicht nur in E-Mobility-, Consumer- und Industrieanwendungen zu Einsatz«, so Schifferdecker, »immer häufiger hängt die Durchführung lebenserhaltender Maßnahmen an der einwandfreien Funktion batteriegestützter Geräte, wie etwa bei Defibrillatoren oder Beatmungsgeräten«. Hier will Ansmann in Zukunft noch stärker Fuß fassen. Immer interessanter wird auch das Thema Ladegeräte. »Der Trend geht hier klar zum wertigen Ladegerät, mit dem hohe Ladeströme möglich sind«, stellt Hack fest. Ansmann hat auf diesen Trend reagiert und will, wie Schifferdecker erläutert, noch in diesem Jahr eine Reihe von EnergyBus-Ladern auf den Markt bringen. EnergyBus ist ein offener Standard für alle elektrischen Komponenten von Leichtelektrofahrzeugen. Er enthält einen Kommunikations- und Energieübertragungs-Bus und ein dazugehöriges Steckersystem.
Für die Realisierung solcher Produkte stehen im Unternehmen ein erfahrenes Team von 39 Entwicklungsingenieuren und Konstrukteuren sowie zwölf Projekt- und Produktmanager zur Verfügung. Insgesamt arbeiten bei Ansmann in Assamstadt derzeit rund 280 Mitarbeiter, davon allein 36 in Ausbildung, wie Fürst betont. »Natürlich konnten wir das Wachstum der letzten 24 Jahre nicht nur mit eigenen, selbst ausgebildeten Mitarbeitern bewältigen«, so der Vorstand, »aber wir bieten geeigneten Mitarbeitern früh die Übernahme von Verantwortung an. Das hat sich bewährt und zum dynamischen Wachstum der letzten Jahre beigetragen«.
Zum Erfolg beigetragen hat sicher auch die Entscheidung, das 2007 gegründete Logistikcenter in China im Jahr 2012 in eine Produktionsstätte umzuwandeln. »Wir verfügen dort über dieselben Produktionsanlagen, die gleiche Ausstattung und die gleichen Prozesse wie hier in Assamstadt«, versichert Fürst, »Huizhou stellt eine gespiegelte Fabrik dar, in der heute knapp 90 Mitarbeiter für uns tätig sind«. Etwa ein Dutzend Kunden in China wird direkt von Huizhou aus bedient. Neben China ist Ansmann mit Vertriebsniederlassungen in Großbritannien, den USA, Frankreich, Schweden und Hongkong präsent. Etwa 70 Prozent des Gruppenumsatzes erzielt Ansmann in Deutschland. 10 Prozent trägt Großbritannien bei – die erste, im Jahr 2000 gegründete Auslandsniederlassung. Die restlichen 20 Prozent verteilen sich über die anderen Vertriebsniederlassungen. Mit dem klaren Fokus auf Battery-Packs und dem Ausbau der eigenen Vertriebsmannschaft strebt das Unternehmen bis 2020 einen Gruppenumsatz von 80 Millionen Euro an.