Material für Energiespeicher

Forschungsprojekt soll Bor-Hydrid weiterentwickeln

25. November 2013, 15:12 Uhr | Mathias Bloch

Mit dem EU-Forschungsprojekt ECOSTORE sollen die Möglichkeiten von Bor-Hydrid für die Speicherung von Wasserstoff aber auch als Material für Batterien weiterentwickelt werden.

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Die Wasserstoffbehälter sind in einen Wärmekreislauf eingebunden, der die entsprechenden Reaktionstemperaturen regelt.
Die Wasserstoffbehälter sind in einen Wärmekreislauf eingebunden, der die entsprechenden Reaktionstemperaturen regelt.
© Helmholtz Zentrum Geesthacht

Das Forschungsprojekt ECOSTORE steht unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht bei Hamburg und wird mit 4 Millionen von der EU gefördert. Ziel ist es, eine neue Speichermöglichkeit für Wasserstoff auf Basis von Bor-Hydrid zu entwickeln. Dieses Metall-Hydridpulver wird so fein gemahlen, dass es eine Nano-Struktur aufweist, so dass die Oberfläche des Metalls vergrößert wird. Aus diesem Pulver werden Pellets geformt, die in Gaskartuschen gefüllt werden und den gasförmigen Wasserstoff chemisch binden können. Dabei wird der Wasserstoff in die Hydridkristalle eingebaut. Mit diesem Material kann mehr Wasserstoff gespeichert werden, als das mit einer einfachen, leeren Kartusche der Fall wäre.

Das Problem ist neben dem höheren Gewicht, dass der Wasserstoff erst bei einer Temperatur von 300 °C wieder abgegeben werden kann, was eine praktische Anwendung bisher verhindert. Ziel des Forschungsprojekts ist es, diese Temperatur auf 200 °C zu senken, was zumindest einen Einsatz in Verbrennungsfahrzeugen möglich machen könnte.

Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, Bor-Hydrid für seine Verwendung in Batterien hin zu überprüfen. Hintergrund ist, dass die Wissenschaftler herausgefunden haben, dass dieses Material bei Raumtemperatur ziemlich leitfähig ist. Damit wäre das Bor-Hydrid eine Alternative für die heutigen flüssigen Elektrolyten in Batterien. Die Forschung dazu wird vom Projektpartner Saft in Frankreich durchgeführt.

Zu den weiteren Projektpartnern gehören zahlreiche ausländische Universitäten, darunter auch zwei japanische Unis. Das Projekt ist für eine Dauer von 4 Jahren angelegt. Bor-Hydrid ist ein relativ neues Material für Energiespeicher, die Forschung dazu befindet sich derzeit noch im Grundlagenstadium.


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