LED-Beleuchtung in der zivilen Luftfahrt

Deshalb lernte die LED das Fliegen

9. Juni 2016, 12:24 Uhr | Markus Haller
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Farbstabilität durch sensorgestützte Regelschleife

LED-Systeme, die das leisten können, gibt es schon länger. Der deutsche Entwicklungs- und Fertigungsdienstleister Mazet bietet eine LED-Ansteuerung mit Regelkreis an, in der ein alterungsresistenter Farbsensor als Messglied zur Bestimmung der Ist-Farbwerte einer RGBW-LED dient und sie auf vorgegebene Soll-Werte regelt (Bilderstrecke: Bild 1, links). Farbmessungen werden normalerweise mit RGB- oder mit True-Color-Farbsensoren (Bild 1, rechts) durchgeführt, wobei die letztgenannten etwas genauer messen. Mit ihnen ist das Ausregeln von Farbdifferenzen bis auf eine Farbortgenauigkeit (∆x,∆y,) von 0,0011 möglich und liegt damit unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle von ∆x,∆y, = 0,005 [1], [2].

Ein farbstabiles LED-Streiflicht mit einstellbarem Farbort lässt sich mit einem tubusförmigen Glasfaser-Lichtleiter konstruieren, an dessen beiden Enden jeweils eine geregelte RGBW-LED Licht einspeist, das der Lichtleiter über seine gesamte Länge von etwa 1 m seitlich auskoppelt. Gegenüber einem LED-Streifenlicht ist das Farbbild homogener (Bild 2) und die Anzahl der LEDs deutlich kleiner und damit auch die Wärmeentwicklung des Gesamtsystems geringer. In den beengten Bauräumen eines Flugzeugs ist das von großem Vorteil.

So ein System haben Schott und Mazet unter dem Namen »Heliojet Spectrum« in einem Kooperationsprojekt mit der Lufthansa entwickelt, das heute in verschiedenen Airbus-Typen wie dem A330 und A340 genutzt wird. Die knapp einen Meter lange Leuchte (Bild 3) wiegt 450 g, erzeugt in einem Meter Abstand noch über 300 lx und benötigt 28 W Leistung. Die Stromversorgung geschieht über ein externes Netzteil mit einer bei Großraumflugzeugen üblichen Eingangsspannung von 115 V (AC). Zur Datenübertragung zwischen der Leuchte und einem Kabinen-Managementsystem zur Ansteuerung gibt es einen RS‑450-Bus. Farbe, Farbtemperatur und Helligkeit sind über ein Touch Display vom Personal einstellbar.

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Farbstabilität durch sensorgestützte Regelschleife

Eine Variante zur farbstabilen LED-Ansteuerung ist eine Regelung mit Farbsensor und Mikrocontroller. Hier sind sechs LED-Kanäle geregelt; in der Kabinenbeleuchtung Heliojet sind es insgesamt vier geregelte Kanäle. Rechts ist die aktuellste Variante v
© Mazet
Zwei LEDs jeweils am Ende eines Lichtleiters erzeugen bei geringer Helligkeit ein sichtbar homogeneres Farbbild (oben) als ein LED-Streiflicht aus vielen LED-Punktlichtquellen mit einem Diffusor (unten).
© Schott
Heliojet-Beleuchtungssystem mit RGBW-LEDs an den beiden Enden eines Lichtleiter-Segments. Die Farbstabilität wird über die gesamte Lebensdauer der LEDs von über 50.000 Stunden gewährleistet.
© Schott

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  1. Deshalb lernte die LED das Fliegen
  2. Farbstabilität durch sensorgestützte Regelschleife
  3. Erhöhte Initialkosten sind kein K.O.- Kriterium

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