Am meisten verbreitet und bewährt ist die Inertialtechnik als taktile Auslösemethode, die in fast jedem Mobiltelefon etwa für den Vibrationsalarm mittels zweier Typen von Inertialaktuatoren verwendet wird.
Dreht ein Motor eine exzentrisch gelagerte Masse, spricht man von der Exzentertechnik; bei der Linearresonanztechnik schwingt ein Feder-Masse-System linear. Dies führt zu unterschiedlichen Funktionsweisen beider Aktuatoren: Für die Exzentertechnik setzt man in der Regel einen Gleichstrommotor mit einfacher Ein-Aus-Schaltung ein. Die Linearresonanztechnik wird hingegen mit dem sinusförmigen Eingangssignal des Feder-Masse-Systems gesteuert. Um die gewünschte mechanische Rückmeldung zu erzeugen, ist die Modulation der Eingangswellenform erforderlich.
Durch den Einsatz komplexer Wellenformen »kann die dynamische Reaktion der Exzentertechnik erheblich verbessert werden«, sagt Nussbaumer. Dazu wird der Aktuator kurzfristig übersteuert bzw. aktiv unterbrochen, um die Einschwingzeit bzw. die Ausschwingzeit zu verkürzen. Für gute Ergebnisse müssen die Wellenformen auf die Reaktionscharakteristiken des spezifischen Aktuators und des integrierten Systems abgestimmt werden.
Mechanisch ist der Inertialantrieb typischerweise direkt mit dem Gerätegehäuse verbunden, so dass das gesamte Gerät vibriert. Es ist aber auch durch diverse Anpassungen des Systems möglich, die Inertialtechnik in fest installierten oder größeren Geräten einzusetzen, bei denen lediglich der Berührungsbildschirm eine taktile Rückmeldung liefert.