Prüftechnik Schneider & Koch / Interview

»Der Fokus auf die Nische ist für uns der richtige Weg«

8. August 2017, 15:30 Uhr | Nicole Wörner
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LED-Tester - Konkurrenz in Sicht?

Gibt es Konkurrenz für den LED-Tester?

Nein, derzeit nicht. Allenfalls sehen wir noch Lösungen basierend auf einem Flying Prober – aber das ist ein komplett anderer konzeptioneller Ansatz.

Mit dem LED-Tester haben wir das richtige Produkt zur richtigen Zeit auf den Markt gebracht und damit eine Lücke geschlossen zu den bisher in diesem Markt eingesetzten Systemen, die aus Einzellösungen für die elektrische und optische Prüfung realisiert wurden – oftmals auch mit hohem manuellem Aufwand.

Wird es weitere Varianten des LED-Testers geben?

Es ist noch nicht offiziell gelauncht, aber wir bieten den LED-Tester künftig auch als Tischgerät an. Es ist natürlich preisgünstiger, braucht weniger Platz und eignet sich für den Prototypenbereich und für Kleinserien.

Die Konfigurationsmöglichkeiten des Tischgerätes sind natürlich nicht so vielfältig wie die des Inline-Systems, ansonsten sind die beiden aber prinzipgleich.

Und wie sieht es mit neuen Modellen des Inline-Systems aus?

Ganz neue Modelle sind derzeit nicht geplant. Der Markt ist selber noch recht jung; insofern lernen und erfahren auch wir immer mehr über die Bedürfnisse der Kunden, beispielsweise hinsichtlich der Spannungsanforderungen, der On-Board-Programmierung oder über die Notwendigkeit, ultrahelle LEDs zu vermessen. Für diese Anforderungen haben wir bereits Lösungen entwickelt und sie in den LED-Tester einfließen lassen.

Ich denke, wir sind jetzt an einem Punkt, an dem sich jeder Nutzer in dem Gerät wiederfindet. Wir haben damit ein sehr gutes Standardprodukt, das für das Gros der Anwendungen passt. Und wenn doch einmal eine neue Anforderung kommt, werden wir auch dafür eine Lösung finden.

Welche Anforderung wäre in näherer Zukunft denkbar?

Nun, das Thema Reel-to-Reel ist derzeit in der Diskussion. Aber da sind sich die Hersteller selber noch nicht sicher. Wenn dieses Thema aktuell wird, wäre das aber auch lediglich eine Nische in der Nische.

Welches sind in der „LED-Nische“ die interessantesten Zielkunden?

In erster Linie sind es natürlich die Automobiltechnik-Hersteller und -zulieferer. Aber mit dem LED-Tester hat sich uns ein weiterer großer Kundenkreis aufgetan: Die Leuchtenhersteller. Gerade in Europa gibt es viele davon. Mit ihren EMS-Dienstleistern fertigen sie riesige Stückzahlen – was für uns wiederum einiges an Potenzial mit sich bringt.

Die Leuchtenhersteller sind meist große, gesunde Unternehmen, die langjährig im Markt gefestigt sind. Allerdings sind auch sie derzeit in einer Phase, in der sie sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen müssen. Sie kennen sich meist bestens mit dem Leuchten-Design und der Metallbearbeitung aus, sehen sich aber zunehmend auch mit der Elektronik konfrontiert. Sie müssen die Prozesse erst verstehen und beherrschen, müssen die Qualitätsparameter sicher erfassen und dokumentieren. Insofern ist es auch für die Leuchtenhersteller eine Lernkurve und wir merken, dass sie wirklich froh sind für die Hilfe, die sie durch uns als Inspektionssystem-Anbieter erfahren.

Fernost ist in der LED-Technologie sehr stark. Inwieweit adressieren Sie diesen Markt mit Ihrem LED-Tester?

Den asiatischen Markt haben wir bislang noch nicht im Visier, der europäische ist groß genug. Außerdem: Der Markt ist wie gesagt noch relativ jung, und wir alle – auch die Kunden selber – müssen noch viel lernen. Das ist in Deutschland sicherlich einfacher als in fremden Sprachen und Kulturen. Nicht zuletzt muss aber auch die Serviceability der Tester sichergestellt sein. Das ist logistisch nicht ganz einfach, wenn man nach Asien oder in die USA liefert. Insofern fokussieren wir zunächst auf den deutschen und den europäischen Raum.


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  3. Testdienstleistung und elektrischer Test - ist das heute überhaupt noch gefragt?

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