Schwerpunkte
16. November 2020, 16:37 Uhr | Kathrin Veigel
Die Sensormatrix der Hochschule Kaiserslautern soll das Leben von Rollstuhlnutzerinnen und -nutzern leichter machen.
Ein ganz spezieller Rollstuhl wird derzeit an der Hochschule Kaiserslautern entwickelt. Er soll Rollstuhlfahrende davor bewahren, Körperschädigungen durch zu lang erfolgte Druckbelastung zu erleiden. Zutaten, die den Rollstuhl smart machen, sind Sensoren und eine clevere App.
Ein Team um Professor Dr. Antoni Picard vom Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik an der Hochschule Kaiserslautern arbeitet aktuell an einem mit Sensoren ausgestatten Rollstuhl. Anwendung finden soll dieser spezielle Stuhl im Kontext von Rehabilitationsmaßnahmen. Der Rollstuhl verfügt bereits über eine smarte Rückenlehne und eine smarte Sitzauflage und zielt darauf ab, einer Schädigung von Haut und Gewebe vorzubeugen, die aufgrund langer Druckbelastung auftreten kann. Nutzerinnen und Nutzer von Rollstühlen sollen mithilfe der eingebauten Sensorik im Rollstuhl und der App SitWatcher vor zu langer Inaktivität gewarnt werden.
SitWatcher erfasst die Dauer des aktuellen Belastungszustandes. Bei zu langem ruhigen Sitzen werden die Rollstuhlfahrenden durch audiovisuelle oder haptische Hinweise auf die Inaktivität aufmerksam gemacht. Das Zeitintervall zwischen den Warnungen und die Warnmethode lässt sich dabei über ein Smartphone einstellen.
Die Sitzauflage dient außerdem als Game Controller, um spezielle Rehabilitations- oder Fitnessspiele (Exergaming) zu steuern. Die Motivation zur Durchführung gesundheitsfördernder Übungen soll auf diese Weise bei den Nutzerinnen und Nutzern gesteigert werden. Dazu werden die am Rollstuhl verbauten Sensoren durch ein Sensor Shirt ergänzt.