Jörg Fries: Wir wollen zum Vollsortimenter im Oszilloskopmarkt werden, der Richtung der Portfolio-Erweiterung sind bisher kaum Grenzen gesetzt. Der Launch des R&S Scope Rider mit dem Anspruch der Technologieführerschaft je Produktsegment ist deshalb eine konsequente Fortführung unserer Strategie. Aufgrund des guten Preis-/Leistungsverhältnisses und unserer Absatzerwartungen wird er den Namen Rohde & Schwarz weiter verbreiten. Und zwar in die Labore und in die Bereiche, in denen wir bisher nur als High-end-Anbieter bekannt sind. Wir wollen darüber hinaus sicherstellen, dass wir mit unseren Erweiterungsmaßnahmen vorranging die großvolumigen Märkte erschließen und adressieren jetzt dank des R&S Scope Rider über 60 Prozent des Weltmarktes. Den Markt für High-End-Oszilloskope haben wir aber nicht aus dem Auge verloren – versprochen.
Der R&S Scope Rider punktet mit Leistungsfähigkeit, Vielfältigkeit und Benutzerführung. Warum sind Ihnen diese Bereiche wichtig?
Mathias Leutiger: Im Markt für elektronische Service- und Installationsaufgaben werden verstärkt Geräte nachgefragt, die unabhängig vom Stromnetz, also akkubetrieben, einen großen Umfang an Messmöglichkeiten anbieten. Gleichzeitig soll diese Vielfältigkeit jedoch einfach und intuitiv benutzbar sein, um die Messtechnikhürden möglichst niedrig zu halten und die Aufgaben effizient abwickeln zu können. Die hohe Leistungsfähigkeit indes ist uns wichtig, um den bekannten, jedoch in dieser Klasse bisher nicht ausreichend bedienten Bedürfnissen zu entsprechen. Hierzu zählen beispielsweise die Protokollanalysefähigkeiten, die gute Reaktivität, die hohe Akquisitionsrate von 50.000 Messkurven pro Sekunde oder der 10 Bit A/D-Wandler.
Jörg Fries: Im Feldbereich und hier speziell im Umgang mit hohen Spannungen ist ein vollständig isoliert aufgebautes Gerät von Vorteil. Der R&S Scope Rider erfüllt die Messkategorie CAT IV und kann Messungen an der Quelle der Niederspannungsinstallation bis 600V vornehmen. Somit bietet er dem Anwender ein Höchstmaß an Sicherheit. Daneben spielt für uns die gute Tauglichkeit in rauer Umgebung eine wichtige Rolle. Das IP51-zertifiziertes Gehäuse bietet Schutz vor Umwelteinflüssen wie Staub und Tropfwasser. Alle mechanischen Belastungstests hat das Handheld-Oszilloskop nach militärischen Standards bestanden. Außergewöhnlich sind zudem die Bedienbarkeit.
Was zeichnet die Bedienbarkeit aus?
Mathias Leutiger: Der R&S Scope Rider kann sowohl über Touchscreen als auch über die großen Tasten bedient werden. Diese sind ein absolutes Muss, da die Anwender eventuell mit Handschuhen arbeiten. Auch Messprotokolle lassen sich leicht erstellen. Der Anwender hat zum Beispiel die Möglichkeit, direkt nach Erhalt des Messergebnisses mit einem einfachen Knopfdruck einen Report zu erstellen. Zudem ist das Gerät über WLAN und per Remote bedienbar. Damit kann es am Messort verbleiben. Der Anwender bedient es aus sicherer Entfernung wie jenseits eines Schutzgitters über sein Tablet oder Smartphone.
Ein Merkmal des R&S Scope Rider ist die lange Batterielebensdauer. Wie wird diese gewährleistet?
Mathias Leutiger: Wir sind seit 2002 im Handheld-Markt aktiv und haben deshalb seit vielen Jahren Erfahrungen auf diesem Gebiet. Entscheidend sind elektronisches Design und Powermanagement. Wir wissen, welche Komponenten wieviel Strom verbrauchen und welche Komponente für bestimmte Anwendungen abgeschaltet werden können.
Jörg Fries: Generell geben wir eine Laufzeit von über vier Stunden an. Andere Oszilloskope haben zwar vielleicht eine größere Laufzeit. Allerdings kommen Anwender mit unserem Gerät schneller und präziser zur Lösung ihrer Messaufgabe. Und können beispielsweise dank des brillanten Bildschirms Messergebnisse stets zweifelsfrei ablesen.
Matthias Leutiger: Für das Gerät stehen zudem Wechselakkus und ein Ladeadapter für Fahrzeuge zur Verfügung.