Im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Geräte wurde auch der Begriff "Spectrum Time“ von Tektronix eingeführt. Dabei wird in der Wiedergabe eines normalen analogen Kurvenzuges derjenige Zeit-Slot optisch markiert, innerhalb dessen das gleichzeitig auf dem Bildschirm dargestellte Spektrum erfasst wurde. Der Anwender weiß also ganz exakt, zu welcher Zeit die Spektraldarstellung aufgezeichnet wurde. Damit kann man z.B. die Veränderung des Spektrums in Abhängigkeit von der Zeit oder abhängig von bestimmten Gerätezuständen bzw. Signalveränderungen anschaulich visualisieren.
So lässt sich letztlich rasch und genau bestimmen, dass beispielsweise während eines Überschwingers im Ansteuer-Signal eines Oszillators immer eine bestimmte Frequenzkomponente zusätzlich erzeugt wird. Dies ist desonders bei der Analyse von Einschwingvorgängen in PLL-Schaltungen usw. von großem Vorteil. Auch bei der Untersuchung von Frequenz-Hopping- Signalen ist dieser Diagnose-Modus sehr nützlich. Insgesamt kann man damit die Ursache von intermittierenden oder von bestimmten Gerätezuständen abhängigen Hochfrequenz-Ereignissen sehr leicht herausfinden.
Ebenso lässt sich anhand von HF-Spektrumsdarstellungen und der gleichzeitigen Anzeige eines analogen Signal-Kurvenformverlaufes ermitteln, wie sich die Amplitude, die Frequenz oder die Phase des HF-Eingangssignals ändern. Damit kann der Entwickler die Übergänge von Frequenzsprüngen, deren Einschwingzeiten und die zeitlichen Bezüge der HF-Ereignisse relativ zu anderen Vorgängen in einer Schaltung charakterisieren. Der HF-Zeit- sowie -Frequenzbereich werden übrigens im selben Display-Fenster visualisiert wie die in den 16 Logikkanälen erfassten Signalpegel bzw.die daraus abgeleiteten, decodierten Bus-Telegramme (aller gängigen Standards).
Die Geräte bieten also neben der neuen Mixed-Domain-Betriebsart auch alle üblichen Darstellungs-Varianten herkömmlicher Mixed-Signal- sowie Analog-Scopes. Entsprechend optimistisch bezüglich der Akzeptanz der neuen Gerätekategorie zeigt sich das Tektronix-Management: „Wir sind davon überzeugt, dass die MDO4000-Serie das revolutionärste Produkt ist, das auf dem Oszilloskopmarkt in den letzten 20 Jahren erschienen ist. Das beweist auch die Tatsache, dass wir im Verlauf der Entwicklung insgesamt 26 Patente angemeldet haben“, erklärt Dave Ireland, der Technical Marketing Manager bei Tektronix.