Projekt zur Tierbeobachtung

Keine Daten wegen Ukraine-Krieg

22. März 2022, 6:38 Uhr | Heinz Arnold
Martin Wikelski, Projektleiter von »Icarus«, spricht vor dem Start des Projektes im März 2020 in einem Konferenzraum.
© Felix Kästle/dpa

Wegen des Kriegs in der Ukraine erhält das »Icarus«-Projekt, über das Tiere aus dem All beobachtet werden, keine Daten mehr von der Raumstation ISS.

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Das deutsch-russische Forschungsprojekt »Icarus« zur Tierbeobachtung aus dem All erhält keine Daten von der Raumstation ISS mehr. Sie gehe auch nicht davon aus, dass sie künftig noch mal Daten erhalten werden, sagte Uschi Müller, Projektkoordinatorin am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz.

Die Datenübertragung von der ISS zu den Konstanzer Forschern wurde demnach bereits Anfang März gekappt. Am 3. März hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Verweis auf den Krieg in der Ukraine laufende Kooperationen mit Russland für beendet erklärt. Die russische Seite kündigte die Zusammenarbeit mit dem DLR daraufhin ebenfalls auf.

Das Projekt »Icarus« stehe deshalb aber nicht vor dem kompletten Aus, sagte Müller. Es würden derzeit bereits Konzepte entwickelt, etwa wie ein deutscher Kleinsatellit die Daten der Tiere empfangen könnte. Bis ein neuer Weg gefunden ist, wollen die Forscher einen Teil der Daten händisch auslesen – etwa, wenn Vögel zu ihrem Nest zurückkehren.

Für »Icarus« (International Cooperation for Animal Research Using Space) wurden tausende Tiere mit kleinsten Sendern versehen, die ihre Daten bei deren Überflug an die ISS schicken. Damit untersuchen die Forscher etwa das Zugverhalten von Vögeln. Zu den untersuchten Arten zählten Kuckucke und Küstenseeschwalben.

Martin Wikelski, Projektleiter von »Icarus«, spricht vor dem Start des Projektes im März 2020 in einem Konferenzraum. 

 


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