AWGs können unterschiedliche Betriebsmodi bieten, die wiederum festlegen, wie die gespeicherten Wellenformen wiedergegeben werden. Die Möglichkeit, bestimmte Segmente einer Wellenform zu wiederholen (Looping) oder eine auf Triggern basierende Weiterschaltung zwischen Segmenten vorzusehen, bietet eine ultimative Flexibilität und verringert die Größe des für komplexe Wellenformen erforderlichen Speicherplatzes. Nachstehend sind gängige Betriebsmodi aufgeführt:
Single Shot: Die programmierte Wellenform wird pro externem oder Software-Trigger einmal wiedergegeben. Auf den ersten Trigger folgende Trigger werden ignoriert.
Repeated Output: Die programmierte Wellenform wird kontinuierlich für eine Anzahl bestimmter Durchläufe wiedergegeben oder bis ein Stoppbefehl ausgeführt wird. Die Triggerquelle kann ein externer Triggereingang oder ein Software-Trigger sein. Auf den ersten Trigger folgende Triggerereignisse werden ignoriert.
Single Restart Replay: Die Signale des On-Board-Speichers werden einmal nach jedem Triggerereignis ausgegeben. Die Triggerquelle kann ein externer Trigger oder der interne Software-Trigger sein.
FIFO: Beim FIFO-Modus (First In – First Out) handelt es sich um einen Betriebsmodus, den es nur bei sehr wenigen AWGs wie bei den modularen AWGs von Spectrum gibt. Er ist auf eine kontinuierliche Datenübertragung zwischen dem Speicher bzw. der Festplatte des Host-Computers und dem AWG ausgelegt. Die Steuerung des Datenstroms erfolgt automatisch durch eine Interrupt-Anforderung des Treibers. Der gesamte installierte On-Board-Speicher wird für die Zwischenspeicherung von Daten genutzt. Dadurch ist das kontinuierliche Streaming extrem zuverlässig.
Multiple: Der Modus „Multiple Replay“ ermöglicht eine schnelle Ausgabe von Wellenformen infolge mehrerer Triggerereignisse ohne Neustart der Hardware (Bild 2). Der On-Board-Speicher ist in mehrere Segmente identischer Größe unterteilt. Jedes Segment kann verschiedene Wellenformdaten enthalten, die jeweils bei Eintreten des entsprechenden Triggerereignisses ausgegeben werden. Dieser Modus ermöglicht sehr schnelle Wiederholungsraten.
Gated Replay: Im Gated-Replay-Modus (torsignalgesteuerte Wiedergabe) wird die Ausgabe von Wellenformdaten über ein externes Torsignal gesteuert (Bild 3), das heißt die Daten werden nur dann wiedergegeben, wenn ein vorprogrammierter Pegel des Torsignals erreicht wird.
Sequence Mode: Im Sequenzmodus wird der Speicher der internen Karte in mehrere Datensegmente unterschiedlicher Länge unterteilt (Bild 4). Diese Datensegmente werden unter Nutzung eines zusätzlichen Sequenzspeichers in einer vom Benutzer vorgegebenen Reihenfolge hintereinander angeordnet. Der Sequenzspeicher bestimmt die Reihenfolge, in der die Segmente ausgegeben werden, sowie die Anzahl der Wiederholungen je Segment. Für die Übergänge von Segment zu Segment lassen sich Triggerbedingungen festlegen. Im Sequenzmodus kann durch einen einfachen Software-Befehl zwischen verschiedenen wiedergegebenen Wellenformen gewechselt werden. Außerdem können Wellenformdaten für Segmente während der laufenden Wiedergabe anderer Segmente neu definiert werden.
Digitale Ausgänge
Manche AWGs können zusätzlich zu den analogen Ausgängen parallele digitale Logikausgänge erzeugen. Diese digitalen Ausgänge werden normalerweise zu den Wellenformdaten hinzugefügt – entweder durch Verringerung der analogen Auflösung oder dadurch, dass sie in die nicht genutzten Bits des Datenworts eingefügt werden (wie bei einem 14-bit-AWG mit zwei Reservebits im 16-bit-Datenwort). Die Ausgangspegel entsprechen typischerweise denen gängiger Logikfamilien.
Auswahl eines Arbitrary-Waveform-Generators
Bei der Auswahl eines AWG muss darauf geachtet werden, dass die oben angesprochenen AWG-Spezifikationen zur Testspezifikation passen.
Software Support
Der AWG erfordert eine Software für die Erzeugung der Wellenformen und die Steuerung des Betriebs. Fast alle AWGs werden mit Treibern für gängige Betriebssysteme ausgeliefert. Im Lieferumfang der AWGs von Spectrum sind Treiber für Windows und Linux enthalten. Treiber ermöglichen es, eine eigene Software in gängigen Programmiersprachen wie C/C++, IVI, .NET, Delphi, Visual Basic oder Python zu schreiben. Ebenso wird auch Software von Drittherstellern unterstützt, beispielsweise LabView (Windows), Matlab (Windows und Linux) oder LabWindows/CVI. Spectrum liefert zudem SBench 6 mit, eine intuitive und interaktive Mess-Software für die Aufzeichnung, Verarbeitung und Erzeugung von Signalen. Sie ist auf die Verwendung mit sämtlichen Digitizern, AWGs und LAN-basierten digitizerNETBOX-Systemen von Spectrum ausgelegt.