Data Translation über die Entwicklung und Zukunft der PC-Messtechnik

»Der Trend geht deutlich in Richtung simultaner Messtechnik mit 24 Bit Auflösung«

19. Oktober 2011, 16:44 Uhr | Nicole Wörner
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»Der Trend geht deutlich in Richtung simultaner Messtechnik mit 24 Bit Auflösung«

Bei welchen messtechnischen Anwendungen sehen Sie das größte Wachstumspotential in Zukunft?
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Alternative Energy Measurement« wird eines der wichtigsten neuen Felder in der Messtechnik. Batterien und Wechselrichter kommen immer mehr zum Einsatz. Dort entstehen hohe Störspannungsspitzen, die besondere Anforderungen an die Messtechnik stellen. Galvanische Isolation bis einige tausend Volt wird dort für ein Messinstrument zu einem kaufentscheidenden Feature.

Mit ISO-Channel integriert Data Translation ein aufwändiges Konzept für eine höhere Messgenauigkeit in seine Messmodule. Inwieweit profitiert der Anwender davon?
Externe Störungen wie Gleichtaktrauschen oder Erdschleifen stellen unter anderem im industriellen Umfeld ein großes Problem für die Messtechnik dar. Bei vielen Fertigungsprozessen zum Beispiel werden hohe Stromstöße benötigt, die Störungen in Signalleitungen induzieren und entsprechenden Einfluss auf das Messergebnis haben. Gängige Messinstrumente, deren Eingänge meist auf ein einziges gemeinsames Massepotential bezogen sind, können höheren Präzisionsansprüchen hier nur selten gerecht werden. Die ISO-Channel-Technik eliminiert das Kanalübersprechen und löst die Problematik von Masseschleifen. Dahinter verbirgt sich eine digitale galvanische Isolation zwischen jedem einzelnen Messkanal. Ganz entscheidend ist auch die damit mögliche sehr hohe Gleichtaktspannung. So kann man auf einem Potential von 500 V auch eine kleine Spannung einer einzigen Batterie-Zelle genau messen.
 
Auch in der Messtechnik ist ein Trend zu schneller, höher, weiter zu beobachten. Was kommt nach 24-Bit-A/D?
Die 24-Bit-Messtechnik bietet in punkto Auflösung und in Verbindung mit integrierten Antialiasing-Filtern noch reichlich nicht ausgereiztes Potential für Präzisionsmessungen. Noch höhere Auflösungen sind derzeit nicht nötig. Viel wichtiger ist es, diese 24-Bit-Technik anwendergerecht einzusetzen und damit tatsächlich eine größtmögliche Genauigkeit und Signalintegrität im spezifischen Messumfeld zu erzielen. Ohne sinnvolle Technologien, wie z.B. ISO-Channel, kommt es auch mit einem 24-Bit-A/D-Wandler unter schwierigen Umgebungsbedingungen zu ungenauen oder verfälschten Messergebnissen.

Im Gegensatz zu den meisten Standard-Messmodulen, die auf einen Multiplexer setzen, statten Sie Ihre Messmodule mit einem separaten A/D-Wandler pro Messkanal aus. Warum?
Ein Multiplexer war schon immer ein Kompromiss, insbesondere in der High-Speed-Messtechnik. Die Multiplexer-Kapazitäten generieren ein Übersprechen, das ganz entscheidend vom angeschlossenen Sensor abhängt. Auch der zeitliche Versatz der Signalabtastung ist bei vielen Anwendungen nicht akzeptabel. Eine schnelle und präzise Messwerterfassung macht letztlich den Einsatz eines separaten A/D-Wandlers pro Messkanal erforderlich. Damit lassen sich heute zum Beispiel 12 Kanäle mit je 225 kHz und 16 Bit Auflösung simultan erfassen. Das entspricht einer Summenabtastrate von 2,7 MHz. So ein System wäre mit Multiplexer nicht machbar.

Sie bieten auch Softwarelösungen an. Sehen Sie die Zukunft von Data Translation eher als Anbieter von Messtechnik-Modulen bzw. -Komponenten oder als Lösungspartner, der ein komplettes System aus Hard- und Software verkauft?
Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor auf Messtechnik-Hardware, die besonderen Ansprüchen an die Präzision genügt. Dazu kommt das bewährte »DT Open Layers«-Softwarekonzept mit 32- und 64-Bit-Treibern für alle aktuellen Windows-Betriebssysteme, das eine Integration unserer Messinstrumente sehr einfach und zeitsparend gestaltet. Zudem unterstützen die meisten Softwareanbieter im Bereich der Messtechnik unsere Hardware; an gängige Standardprogramme wie etwa LabView oder Matlab lässt sie sich komfortabel anbinden. Nichtsdestotrotz bieten wir auch passende Softwareprodukte wie zum Beispiel Scope- und Datenlogger-Programme oder die »VIBpoint Framework Application« für die Modalanalyse an, so dass wir dem Kunden auf Wunsch auch ein komplettes und messbereites System liefern können.


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