Für die Lokalisierung von Störquellen, das Aufspüren störempfindlicher Stellen, die Überprüfung von Abschirmmaßnahmen sowie für die Beurteilung von Abstrahlspektren und die Identifizierung abstrahlender Bauteile eignen sich die Nahfeldsonden der Serie HZ550. Die speziell für den Nahbereich konzipierten Sonden setzen die Ergebnisse einer Messung des magnetischen oder elektrischen Feldes in messbare Ströme und Spannungen um. Alle Sonden – außer der passiven Einstrahlversion – enthalten einen direkt aus dem HMS-X mit Spannung versorgten Vorverstärker. Dieses Konzept erlaubt besonders bei sehr schmalbandigen Signalen, diese überhaupt sichtbar zu machen.
Die E-Feld-Sonde HZ551 hat die höchste Empfindlichkeit der Sondenserie und nimmt Störstrahlungen im gesamten spezifizierten Frequenzbereich omnidirektional auf. Sie wird verwendet, um die Gesamtabstrahlung einer Baugruppe oder eines Gerätes zu erfassen und sich einen ersten Überblick des Störspektrums zu verschaffen. Ferner kann man mit der E-Feld-Sonde Relativmessungen zu Abnahmeprotokollen durchführen. Die mit der E-Feld-Sonde ermittelten Störfrequenzen lassen sich mit der H-Feld-Sonde im Nahbereich der Störquelle lokalisieren. Die Sonde HZ552 hat konstruktionsbedingt eine hohe Auflösung, mit ihr kann man kann z.B. schnell feststellen, welcher IC stark stört, Abschirmungen auf undichte Stellen untersuchen und Kabel oder Leitungen auf mitgeführte Störleistungen absuchen.
Die µH-Feld-Sonde dient zur Untersuchung von H-Feldern an kleinsten SMD-Bauteilen und auf Leiterbahnen sowie zur Detektion von Störströmen in Masseleitungen. Sie ist empfindlich für Änderungen des magnetischen Flusses und detektiert störende Ströme in Groundplanes. Dabei misst sie nicht den Absolutwert des Stromes, sondern die Rate seiner Änderung. Die Amplitude des Sondensignals ist direkt proportional zur Änderung des magnetischen Flusses und damit zur Änderung des erregenden Stromes. Die Sonde erfasst die Störquelle millimetergenau und gibt nach vorheriger Eingrenzung der Störquelle eine gute Aussage über die Wirksamkeit getroffener EMV-Maßnahmen.
Wo bei niedrigen Signalpegeln gemessen werden muss und die kapazitive Belastung durch einen Tastkopf das Messergebnis verfälschen würde, kommt die Sonde HZ555 zum Einsatz. Dank ihrer Eingangskapazität von <0,3 pF eignet sie sich für die gezielte Beurteilung getroffener EMV-Maßnahmen auf Leiterplatten- und Bauteilebene. Das patentierte Konstruktionsprinzip ermöglicht den Einsatz der Sonde ohne Masseleitung – das heißt, alleine das Kontaktieren mit dem signalführenden Punkt erlaubt eine Messung von Signalen bis zu mehreren GHz.