Embedded Cloud

Wegbereiter für ein vernetztes Krankenhaus

6. August 2018, 16:00 Uhr | Norbert Hauser (Kontron)
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Wartung: zur rechten Zeit am rechten Ort

Über Predictive Maintenance können aber beispielsweise lebenswichtige Geräte rechtzeitig vor einem Ausfall gewartet oder ausgetauscht werden. Das Konzept der Predictive Maintenance – auf Deutsch »vorausschauende Wartung« – grenzt sich deutlich von den herkömmlichen Wartungsansätzen ab und ist diesen in vielen Fällen klar überlegen. Beim reaktiven Wartungsansatz wird ein Gerät oder System beispielsweise erst dann gewartet, wenn eine Störung oder ein Defekt auftritt. Eine Situation die man sich im sensiblen Healthcare-Bereich, bei dem oftmals auch ein Menschenleben von der Zuverlässigkeit der Geräte und Systeme abhängt, nicht leisten kann. Zudem werden durch einen unweigerlich auftretenden Ausfall der Systeme, der das Ergebnis dieser reaktiven Wartungsmethode ist, hohe Kosten produziert. Beim präventiven Wartungskonzept wird die Wartung nach einem vorher definierten Zeitintervall durchgeführt – dabei werden ggf. defekte Teile ausgetauscht. Der Wartungsservice wird also durchgeführt, egal ob er nötig ist oder nicht. Dies ist sehr kostenintensiv.

Predictive Maintenance wird als eine der Kernkomponenten des Medizin-4.0-Konzepts bezeichnet. Maschinen, Anlagen, Systeme und Gerätschaften werden dabei proaktiv gewartet, um so die Ausfallzeiten möglichst niedrig zu halten. Dazu werden Mess- und Produktionsdaten der Geräte und Systeme für die Ableitung von Wartungsinformationen genutzt. Im Optimalfall lassen sich Störungen vorhersagen, bevor es zu Auswirkungen oder Ausfällen kommt. Durch die frühzeitig proaktiv eingeleiteten Wartungsmaßnahmen wird das tatsächliche Eintreten der Störung zu verhindern. Um valide Prognosen für die vorausschauende Wartung treffen zu können, müssen große Datenmengen erfasst, gespeichert und analysiert werden – ein klassisches Feld von Techniken und Datenbanken aus dem Big-Data-Umfeld. Die dabei erfassten und ausgewerteten Messwerte und Diagnosedaten werden an die Servicezentrale oder direkt an den Hersteller übermittelt. Dank Predictive Maintenance ruft das Medizingerät im übertragenen Sinne den Servicetechniker, bevor ein Defekt auftritt. Das spart Kosten, senkt das Ausfallrisiko und macht so den vernetzten Betrieb der medizinischen Gerätschaften sicherer.

Embedded Cloud – das Beste aus Public und Private Cloud

Die Digitalisierung macht auch vor dem Gesundheitswesen keinen Halt. Waren Medizin 4.0, Telemedizin und Co. vor wenigen Jahren noch theoretische Ansätze, sind sie heute fester Bestandteil des Alltags in Arztpraxen und Krankenhäusern. Cloud Computing ist dabei oftmals die technologische Grundlage für ihre Umsetzung. Ohne sie kann der steigende Bedarf an Rechenleistung und Speicherkapazität nicht mehr bewältigt werden.

Für eine erfolgreiche Digitalisierung des Gesundheitswesens ist daher eine zielgerichtete Nutzung der Cloud notwendig, die die Bedürfnisse der Branche an Perfomance, Rechenleistung, Datenschutz und Ausfallsicherheit erfüllt. Hierfür ist Kontrons Embedded Cloud ein guter Ansatz, der »das Beste beider Welten« – also das Beste aus der Public und der Private Cloud – verbindet.

Auf diese Weise kommt der Sicherheitsaspekt schon bei der Erzeugung der Daten zum Tragen. Sensible und zeitkritische Daten werden dementsprechend in der Embedded (Private) Cloud behandelt, unkritische Daten können an die Public Cloud weitergeleitet werden für Big Data und Langzeitspeicherung.

Starke Partner, wenn es um Healthcare geht 

Kontron unterstützt Hersteller von medizinischer Ausstattung bei der Entwicklung ihrer kundenspezifischen Produkte. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit liegen die Schwerpunkte dabei auf einfacher Bedienbarkeit, Kosteneffizienz sowie der soliden Vernetzung. Das Unternehmen aus Augsburg beschäftigt sich bereits seit über zwei Jahrzehnten mit den komplexen Erfordernissen, die medizinische Anwendungen und Systeme stellen, und hat auf diese Weise Kompetenz in der Medizingeräteentwicklung erworben. Kontron-Produkte sind in der gesamten Branche, einschließlich Diagnostik, Therapie, Patienten-Monitoring, häusliche Gesundheitsversorgung sowie klinischer IT, im Einsatz. Zusammen mit dem Mutterunternehmen S&T, einem Anbieter von IT-Dienstleistungen und Lösungen mit Sitz in Linz, Österreich, bietet der Firmenverbund auch langjährige Erfahrung bei der Zusammenführung von IT (Informationstechnologie) und OT (Operative Betriebstechnik).

 

Zuerst gesehen: Dieser Beitrag stammt aus der Medizin+elektronik Nr. 3 vom 14.06.2018.
Hier geht’s zur vollständigen Ausgabe.

 

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Bild 3. Die IoT-Plattform SUSiEtec übernimmt auch im Healthcare-Bereich die Analyse und Verarbeitung der Daten.
© Kontron/S&T

  1. Wegbereiter für ein vernetztes Krankenhaus
  2. Edge Computing für den Healthcare-Sektor
  3. Wartung: zur rechten Zeit am rechten Ort

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