Transportlogistik im Krankenhaus

Schneller in den OP

23. Juli 2012, 11:09 Uhr | Marcel Consée
Eine Krankenschwester des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses Speyer bei der Bedienung des Hospital-Logistik-Tools
© Inform

Als Patient im Krankenhaus darf man ja nicht nur im Bett liegen, sondern wird immer wieder zu Untersuchungen oder Operationen durch die Klinik geschoben. Solche Transporte sind notwendig, halten jedoch das Pflegepersonal von seiner eigentlichen Arbeit ab. Eine Logistiksoftware hilft dabei, Mitarbeiter effizient einzusetzen.

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Seit Oktober 2010 organisiert das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer mit 450 Betten seine Patiententransporte mit der Software »Syncrotess« von Inform. Die Ziele bei der Systemeinführung waren klar definiert: kürzere Patientenwartezeiten, Entlastung des Pflegepersonals von Transportaufgaben sowie eine schnelle Erreichbarkeit und optimale Auslastung der Transportdienstmitarbeiter.

»Mit Syncrotess sind wir in der Lage, jeden der täglich bis zu 200 anfallenden Transportaufträge schnell und mit optimaler Auslastung unseres Transportdienstes zu erledigen, ohne dafür auf Ressourcen des Pflegepersonals zurückgreifen zu müssen. Im Vergleich zur vorherigen Situation hat sich dadurch die durchschnittliche Wartezeit unserer Patienten vor und nach Untersuchungen erheblich verkürzt, während wir gleichzeitig die gesamte Transportdisposition wesentlich effektiver gestalten können«, erklärt Ulrich Ackermann-Mosebach, Projektleiter bei der Systemeinführung im Krankenhaus Speyer.

Die Disposition der Transportaufträge mit Syncrotess erfolgt über eine vollautomatische Leitstelle, die sämtliche Funktionsbereiche und Stationen miteinander vernetzt. Die Transportaufträge generieren die Mitarbeiter der einzelnen Stationen über PC mittels einer Eingabemaske. Anschließend weist Syncrotess  einem geeigneten Transporteur den Auftrag zu. Dabei berücksichtigt das System nicht nur festgelegte organisatorische und technische Rahmenbedingungen, sondern auch aktuelle Einsatzinformationen wie den Standort des Transporteurs und die Art des Transportmittels. Auf diese Weise hofft das das Krankenhaus, eine stabile und gleichmäßige Auslastung des Transportdienstes zu erreichen. »Früher  haben die Transportdienstmitarbeiter so gut wie jeden Transport zu zweit ausgeführt. Heute unterscheidet das System die unterschiedlichen Bettenarten, die wir hier im Einsatz haben. So hat der Transporteur, die Möglichkeit, über das System rechtzeitig Unterstützung anzufordern, beispielsweise wenn er einen Auftrag zum Transport eines schweren Bettes erhält«, so Ackermann-Mosebach weiter.

Der jeweilige Transportauftrag erreicht den Transportdienstmitarbeiter innerhalb weniger Sekunden über eine WLAN-Datenfunkanbindung auf seinem Handy. Anschließend führt der Transporteur den ihm zugeteilten  Auftrag aus und meldet sowohl den Beginn der Ausführung als auch deren Beendigung über sein mobiles Kommunikationsgerät an das System. »Die besondere Stärke der Software ist dabei vor allem, auch unvorhergesehene Dinge in die Planung einfließen zu lassen und die gesamte Transportorganisation innerhalb weniger Sekunden neu zu disponieren«, so Ackermann-Mosebach.

Daneben profitiert das Krankenhaus auch von den statistischen Auswertungen der Software. »Dank Syncrotess können wir nun Fehlplanungen frühzeitig erkennen. So machten die ersten Auswertungen nach der Systemeinführung unter anderem deutlich, dass wir an den Nachmittagen zu wenige Mitarbeiter im Dienst hatten, um die anstehenden Transporte mit entsprechender Termintreue ausführen zu können.«, erklärt Ackermann-Mosebach.

Geschäftsführer Werner Vogelsang kommentiert: »Es herrschte von Anfang eine hohe Akzeptanz unter den Mitarbeitern für das neue System. Dies liegt nicht zuletzt auch an einer reibungslosen Implementierung der Software. Syncrotess läuft seit der Inbetriebnahme absolut zuverlässig und stabil. Das war längst nicht bei allen Software-Projekten so, die ich in meiner langjährigen Arbeit als Geschäftsführer begleitet habe.«


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