Metastudie zu Technik im OP

Künstliche Kunstfehler

30. Juli 2013, 9:13 Uhr | Marcel Consée

Beinahe ein Viertel aller Fehler während Operationen sollen Problemen mit Geräten und Technik geschuldet sein - zu diesem Ergebnis kommt eine britische Metastudie unter Federführung des Imperial College in London. Die statistischen Schwankungen sind allerdings enorm.

Diesen Artikel anhören

Die Autoren der Metastudie »Surgical technology and operating-room safety failures: a systematic review of quantitative studies«, die in der Fachzeitschrift BMJ Quality & Safety veröffentlicht wurde, haben ausgewählte Studien und Untersuchungen unter die Lupe genommen.

Dabei durchsuchten sie Datenbanken nach veröffentlichten Studien, die sich mit Fehlern und Problemen in Operationsräumen befassen. Von den 19362 Papern, die in Betracht kamen, blieben nach qualitativen Analysen immerhin 28 übrig, die in die Auswertung einflossen.

Durchschnittlich 2,4 Fehler pro medizinischer Maßnahme legen die Studien nahe, wobei diese Zahl auf 15,5% stieg, sobald unabhängige Beobachter die Fehler protokollierten. Probleme mit Geräten und Technik waren für 23,5% dieser Fehler verantwortlich.

Acht Studien machten nähere Angaben über die Art der Probleme. In 43,4% der Fälle scheint die Konfiguration bzw. Einstellung der Geräte eine Fehlerquelle zu sein, die Geräteverfügbarkeit in 37% der Fälle und in immerhin 37% funktionierte die Technik nicht wie erwartet.

Vier Studien behandelten die Schwere der OP-Fehler, wobei ein Fünftel als schwerwiegend klassifiziert wurde, Probleme mit Geräten trugen dazu wiederum zu einem Fünftel bei, technische Fehler zu 13% und 8% waren Mängel in der Kommunikation.

Während die statistischen Abweichung zu groß sind, um konkrete Maßnahmen nahezulegen, dürften ausgiebigere Schulungen und besseres HMI-Design von Seiten der Gerätehersteller gute Ideen sein.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Medizinelektronik