Kamerasystem

Foto mit Extras

17. November 2015, 11:22 Uhr | Nach Unterlagen von XotonicsMED
Bild 1: Fotografieren und dokumentieren in einem: Die XotoCAM fungiert als multimediales Qualitätssicherungsgerät für den Medizinbereich
© XotonicsMED

Stehende und bewegte Bilder spielen in der medizinischen Diagnose, Behandlung und Dokumentation eine wichtige Rolle. Herkömmliche Kameras oder Handy-Cams können weder die nötige Qualität liefern, noch sind sie für einen hygienisch sicheren Einsatz geeignet. Da sind also Speziallösungen gefragt.

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Für Anwendungen im medizinischen Bereich hat das Unternehmen XotonicsMED ein Kamerasystem entwickelt, das den Anforderungen im klinischen Bereich hinsichtlich Bildqualität, Hygiene und Kompatibilität mit Schnittstellen entspricht.

Herzstück der Kamera ist ein 18-MPixel-CMOS-Fotosensor.

Durch den integrierten Fix-Fokus stellt die Kamera das Objekt sofort scharf, eine umständliche manuelle Justierung entfällt ebenso wie das Warten auf die korrekte Einstellung mit Autofokus.

Das Objektiv wird durch einen LED-Lichtring ergänzt, der für die Ausleuchtung des Zielbereichs und eine spektralgetreue Wiedergabe sorgt.

Dank teilautomatisierter Hilfsmittel muss der Benutzer die »XotoCAM 1.0« nur auf die Wunde beziehungsweise den Patienten richten und bekommt auf Knopfdruck ein sauberes, verwertbares Bild (Bild 1).

Auf dem 7 Zoll großen Touch-Display mit maximaler Helligkeit von 1.000 cd/m² lassen sich die Aufnahmen sofort begutachten.

Der erkannte Patient

Bild 2: Die kompakte Kamera lässt sich auch mit Handschuhen bedienen und liefert DICOM-konforme FullHD- oder medical 4k-Qualität. Gleichzeitig können Kommentare eingesprochen oder eingegeben werden, die mit der Aufnahme drahtlos ins KIS oder PACS übe
Bild 2: Die kompakte Kamera lässt sich auch mit Handschuhen bedienen und liefert DICOM-konforme FullHD- oder medical 4k-Qualität. Gleichzeitig können Kommentare eingesprochen oder eingegeben werden, die mit der Aufnahme drahtlos ins KIS oder PACS übertragen werden.
© XotonicsMED

Die kompakte Kamera mit einem 32 GB-SSD-Speicher verfügt über eine direkte Anbindung per WLAN oder Ethernet an klinikspezifische Informationssysteme wie KIS oder PACS über die Datenaustauschstandards HL7, BDT und DICOM. Der Patient wird aus einer Arbeitsliste (Worklist) im Vorfeld der Aufnahme via Barcode oder über die Eingabe des Namens auf dem Touchdisplay ausgewählt. Alle folgenden Fotos werden so dem richtigen Patienten und seiner Akte direkt zugeordnet. Ergänzend dazu lassen sich Audiokommentare einsprechen oder Notizen eingeben. »Statt die Bildnummer zur Patientennummer zu notieren und später von Hand in die elektronische Verwaltung zu übertragen, wird hier das Foto automatisch an der dazugehörigen Stelle archiviert«, erklärt Uwe Seidel, Geschäftsführer von XotonicsMED (Bild 2). Alle Angaben und Daten sind zur Gewährleistung des Datenschutzes streng verschlüsselt. Die Kamera selbst kann mit einer Benutzereinschränkung und verschiedenen Optionen zur Benutzer-Authentifizierung wie ID, Sprach- oder Gesichtserkennung ausgestattet werden. Das integrierte Spezialmikrofon lässt dabei eine Verifizierung von verschiedenen Quellen zu.

Die Wunddokumentation profitiert zudem vom integrierten Abstands- und 3D-Vermessungstool, das per Laser die Dimensionen der Wunde berührungslos erfasst. Die Messdaten liegen dabei sofort digital verwertbar vor und ein Papier- oder Plastikmessstab wird überflüssig. 
Für den Einsatz im OP oder auch zum Live-Streaming kann die Kamera darüber hinaus mit einer speziellen Halterung ausgestattet werden. Die Ausrichtung der Kamera ist hier – wie auch beim Fotografieren – über das große Display bequem steuerbar. Per HDMI kann die XotoCAM 1.0 bei Bedarf auch direkt an Monitore im Raum oder ein vorhandenes Videomanagementsystem angeschlossen werden. Dank Power-over-Ethernet (PoE) genügt zur Stromversorgung im Dauereinsatz ein RJ45-Datenkabel.

Die Kamera entspricht Klasse I nach dem Medizinproduktegesetz (MPG). Sie verfügt über eine hohe Ergonomie, ist einfach zu bedienen und komplett zu reinigen. Aufgrund des selbsterklärenden Systems wird keine Einlernphase benötigt.

Bildhygiene

Die großen Knöpfe und der gummierte Griff lassen sich auch mit Handschuhen bequem handhaben, zumal das Gerät nur wenig wiegt und der Schwerpunkt im Haltegriff liegt. Das Gehäuse selbst ist nach Schutzgrad IP54 staub-sowie spritzwassergeschützt und kann vollständig desinfiziert werden, da nur chemikalienresistente Kunststoffe und Elastomere verbaut wurden. Display und Objektiv sind durch robuste Schutzgläser gegen Beschädigungen abgesichert. Der leistungsstarke Akku gewährleistet eine ganztägige Einsatzbereitschaft. Er wird in nur zwei Stunden wieder vollständig geladen. Die Ladestation kann dabei je nach Konfiguration des Anwenders auch als WLAN-Hotspot oder zur kabelgebundenen automatischen Übertragung der Aufnahmen dienen.

Die offene Systemarchitektur der Kameralösung erlaubt eine Anbindung an andere Systeme wie einen Fußschalter oder Dokumentationssysteme zur verzögerungsfreien Checklisten-Bearbeitung. Zusätzlich ermöglicht das mitgelieferte Kommunikations-Gateway auf webbasierten Diensten (RESTful) neben der Kommunikation mit den Informationssystemen sowohl die Fernwartung als auch die Fernauslösung der Kamera. Signale von bis zu 20 Bildquellen lassen sich mit dem System einspeisen.


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