Medizinische Betreuung von morgen

Automatisierter Arzneischrank

9. November 2011, 10:45 Uhr | Ralf Higgelke
© Universität Stuttgart

Patienten haben bei der Einnahme ihrer Medikamente vieles zu beachten: Dosierung und Haltbarkeit der Arzneimittel oder eventuelle Unverträglichkeiten bei der gleichzeitigen Einnahme mehrerer Präparate. Der »automatisierte Arzneischrank« unterstützt den Patienten nun bei der Einnahme seiner Medizin.

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Dazu speichert das Medizinmöbel die Daten des Patienten in einem Mikrocontroller, der sich mit den Informationen der Medizinpackungen und Rezepte koppelt. Der Nutzer erfährt über eine Sprachausgabe oder optische Signale beispielsweise, wann er seine Medizin einnehmen muss oder ob es Unverträglichkeiten bei verschiedenen Medikamenten gibt.

Möglich wird die Kommunikation durch die RFID-Technologie (Radio-Frequency IDentification). Von dem »intelligenten« Arzneischrank profitieren insbesondere ältere Menschen oder Patienten, die parallel mehrere Medikamente einnehmen müssen. Entwickelt wurde das Medizinmöbel von Wissenschaftlern des Instituts für Automatisierungs- und Softwaretechnik der Universität Stuttgart.

Bislang existiert ein Prototyp. »Das Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen. Entwicklungen in der Telemedizin sind von grundlegender Bedeutung, um auch künftig eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten«, so Professor Peter Göhner vom Institut für Automatisierungs- und Softwaretechnik der Universität Stuttgart. »Der automatisierte Arzneischrank leistet einen wichtigen Beitrag für die medizinische Betreuung von morgen«, erläuterte er weiter. Jüngst erhielt der automatisierte Arzneischrank eine Auszeichnung im Rahmen der Standortinitiative »Deutschland - Land der Ideen«.


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