Sierra Wireless Innovation Summit 2016

Drahtlos ins Internet der Dinge

17. Juni 2016, 15:40 Uhr | Gerhard Stelzer
Der vierte Sierra Wireless Innovation Summit 2016 fand im Novotel am Eiffelturm in Paris statt.
© Gerhard Stelzer / Elektronik

Es gibt viele Wege, Funk-Sensorknoten in das Internet der Dinge einzubinden. Auf dem Sierra Wireless Innovation Summit 2016 kristallisierte sich ein klarer Favorit der Community heraus.

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Lasst uns das IoT bauen, war das Motto des vierten Sierra Wireless Innovation Summit 2016 in Paris „Let’s build IoT“. Die Veranstaltung im Novotel in unmittelbarer Nähe des Eiffelturms bot den rund 400 Teilnehmern aus 20 Ländern 30 Präsentationen sowie 30 Live-Demos der Partner. Am Vortag fand eine Hackathon-Party statt, bei der sich die Teilnehmer praktisch mit Sierra Wireless Produkten und Open-Source-Hardware auseinandersetzen konnten.

Zum Auftakt der Vorträge machte Philippe Guillemette, CTO von Sierra Wireless, klar, wo seiner Meinung nach die Reise bei der Anbindung von Funkknoten an das Internet der Dinge hingeht. Proprietären Lösungen wie SigFox, LoRa und Weightless räumt er aufgrund der stark frequentierten ISM-Bänder wenig Chancen ein, wenn es auf Zuverlässigkeit und Robustheit ankommt. Sierra setzt vielmehr auf den klassischen Mobilfunk mit zellularen Low-Power Wide Area-Funkverfahren (LPWA). Wichtig seien dort die „3 Cs“ (Cost, Consumption, Coverage), also Kosten, minimale Leistungsaufnahme und zuverlässige Netzabdeckung. Und gerade dort seien die Mobilfunkstandards den in freien Funk-Bändern operierenden Verfahren überlegen. Derzeit gibt es im Mobilfunk zwei Generationen die Langzeit-Verfügbarkeit versprechen, 2G und 4G (LTE). Die zweite Mobilfunkgeneration 2G bietet für LPWA-Anwendungen den Standard EC-GSM-IoT (Extended Cell), ein Funkverfahren das mit 200 kbit/s die gleiche Datenrate wie GSM bietet, aber auch für eine 18 bis 20 dB höhere Dämpfung noch eine stabile Verbindung gewährleistet. Die dritte Mobilfunk-Generation spielt für M2M-Anwendungen keine Rolle und dürfte wohl auch früher eingestellt werden. Bei der vierten Mobilfunkgeneration (4G LTE) gibt es die Substandards LTE Cat M1 mit 375 kbit/s und seit Mitte Juni LTE Cat NB1 (Narrow Band) mit Datenraten von 20 bis 65 kbit/s. Bei letzterem plant Sierra gegen Ende 2016 Feldversuche, so dass Anfang 2017 Produkte auf den Markt kommen können.

Sierra Wireless Innovation Summit 2016

Rund 400 Teilnehmer aus 20 Ländern hörten sich 30 Präsentationen an und konnten 30 Live-Demos bewundern.
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Sierra Wireless CTO Philippe Guillemette
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Thierry Viadieu von Renault
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Eine wichtige Rolle in der künftigen Produktstrategie des Unternehmens spielen die CF3-Funkmodule, wie sich aus mehreren Vorträgen herauskristallisierte. Die CF3-Module sind mit Abmessungen von 22 x 23 mm2 gleich groß und weisen bis auf spezielle Pins die gleiche Anschlussbelegung auf, unabhängig davon, um welchen Funkstandard und welche Generation es sich handelt. Sie passen damit in den normierten CF3-Sockel, der nicht mehr Platz auf einer Platine beansprucht als ein Modul zum Auflöten.

Auf dem Innovation Summit kamen freilich auch Partner zu Wort. Über Sicherheit in IoT-Anwendungen referierte Anne Bouverot von Safran Identity&Security und über die Zukunft von IoT Irina Prjadeha von Intel:  „IoT spart Geld und Ressourcen und rettet Leben.“ Einen besonderen Schwerpunkt bildete auch das Segment Automotive, wo Marcus Warrelmann von Flex, Matt Eichenberger von Qualcomm und Volker Gerstenberger von Giesecke&Devrient sowie Thierry Viadieu von Renault ihre Sicht der Dinge präsentierten. Laut Viadieu umfasst das Ecosystem des vernetzten Fahrzeugs vier Elemente: An-Bord-Kommunikation, Drahtlose Vernetzung mit der Außenwelt, Off-Bord-Vernetzung in der Cloud sowie den Berührungspunkt mit den Kunden.


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