Auch in einem anderen Fall mussten die Datenforensiker hinzugezogen werden, um den Endgegner dingfest zu machen. In einer Sparkassenfiliale hatten unbekannte Täter den Geldautomaten gesprengt und dabei mehrere Tausend Euro gestohlen. Um sie identifizieren und dingfest machen zu können, hofften die Ermittler vor allem auf die Bilder der Überwachungskamera, welche die Täter erst einige Sekunden nach ihrem Eintreten mit einer Farbbombe attackiert hatten.
Leider ließ sich dem Überwachungssystem jedoch zunächst nichts entlocken. Denn die Druckwelle der Explosion hatte die 4.000 GByte fassende Festplatte des Toshiba Surveillance S300 Überwachungssystems schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das Ergebnis waren komplexe Hardwareschäden, wie etwa ein defekter Schreib-/Lesekopf sowie Partikel- und Staubablagerungen im Inneren der Festplatte. In ihrem Reinraumlabor konnten die Fachleute von Data Reverse die hoch empfindliche HDD jedoch reinigen und mit dem Austausch einiger Bauteile soweit wieder in Gang setzen, dass sie 98,7 Prozent der Daten sichern und den Ermittlern zur Verfügung stellen konnten.