Dass aber nicht nur Wasser elektronische Geräte arg in Mitleidenschaft ziehen kann, bewies im vergangenen Jahr ein hoch spezialisierter Metallbaubetrieb, der sich auf die Herstellung von Ersatzteilen für Oldtimer fokussiert hat. Schon seit Jahren befand sich dessen Konstruktions-Workstation zum Erarbeiten und Speichern der Baupläne für die weltweit gefragten Ersatzteile direkt hinter dem Eingang der Werkhalle. Doch nur weil das jahrelang gut ging, heißt es noch nicht, dass es eine gute Idee war. Eines Tages wollte der für den Betrieb überlebenswichtige Rechner jedenfalls plötzlich nicht mehr hochfahren. Da sich die Festplatte auch anderweitig nicht mehr auslesen ließ und es kein Backup für die geschäftskritischen Daten, zu denen neben den Konstruktionsplänen auch Auftragslisten, Kundenkontakte und Dokumentationen gehörten, gab, landete die Workstation schließlich bei Data Reverse.
Dort fanden die Experten eine ölige Schicht im Inneren des Power-PCs. Offensichtlich, so ihre Rekonstruktion, hatte sich in der Halle durch Maschinenbewegungen und Druckluft ein feiner Nebel aus Kühl- und anderen Schmierstoffen gebildet, der mit der Zeit auch immer weiter in die Workstation vorgedrungen war. Selbst in der Festplatte hatte sich das Gemisch breitgemacht und unter anderem auf den hoch sensiblen Magnetplatten abgelagert, sodass die Funktionsweise der Schreib-/Leseköpfe gestört war. Gleichzeitig waren durch die Verschmutzung noch einige mechanische Bauteile verklebt, sodass die HDD ihren Dienst verweigerte. Nach einer vorsichtigen wie aufwendigen Reinigung der Festplatte und ihrer Bauteile konnten die Profis aber noch 99,4 Prozent der Daten retten und so dafür sorgen, dass die Ersatzteilversorgung für einige Pretiosen des Benzinzeitalters weiter sichergestellt ist.