Vor allem setzt u-blox aber auf Module. »Wir sind mit Abstand der größte Modulhersteller weltweit und beliefern weit über 1000 Kunden«, so Seiler. Weil er sich auf die Automobilmärkte und die Industrie konzentriert, sieht er sich mit den Unternehmen, die stark auf mobile Consumer-Geräte setzen, nicht so stark im Wettbewerb. Obwohl u-blox mit dem u-blox5 nun auch die Tür in die Mobiltelefone geöffnet hat. In Asien sei das Unternehmen im Handy-Markt bereits gut vertreten.
Mit Amy bietet u-blox seit Herbst 2008 das derzeit kleinste Modul auf dem Markt an. Als Hauptvorteile der Module nennt er das schnelle Time to Market, geringere Design-Risiken für die Anwender sowie weniger aufwändige Qualifizierungsprozesse. Die Module von u-blox finden Einsatz in der Verfolgung von Containern, dem Flottenmanagement, in Mautsystemen, in der Schifffahrt, aber auch in so exotischen Bereichen wie Kamelrennen oder in der Verhaltensforschung, etwa bei der Verfolgung von Vögeln. Wirklich global agierende Modulhersteller gibt es laut Seiler nicht. In Taiwan sind Firmen wie SkyTrack und MStar aktiv, in den USA natürlich Trimble und in Europa Fasttrax (die übrigens auch die Chips von SiRF und weiterer Hersteller einsetzt). »Weil wir sowohl die Siliziumtechnik als auch die Modultechnik im Hause haben, können wir beides in Hinblick auf Kosten und Performance optimieren«, freut sich Seiler über sein Alleinstellungsmerkmal. Außerdem käme die Konsolidierung auf dem GPS-Markt einer Firma wie u-blox entgegen.
Die künftigen Trends
Wo geht der Trend künftig hin? Dr. Günter Heinrichs, Head of Business Development von IfEN, dem in Poing bei München ansässigen GPS-Spezialisten, sieht vor allem eine Richtung: höhere Integration. GPS wird nur noch ein Nebenprodukt in Kombinationen von weiteren HF-Funktionen wie FM, WiFi, Bluetooth, NFC und UWB sowie Funktionalitäten wie MP3, Radio und Multimedia, vor allem für den Einsatz in tragbaren Geräten wie Handys und PNDs. Einige Firmen sind auf diesem Weg schon ein Stück vorangekommen, CSR und SiRF, aber auch die neue ST-Ericsson, sind aktuelle Belege für diese Entwicklung.
Auf der technischen Seite sieht Heinrichs den Trend zu einstellbaren HF-Frontends. Die Zeiten, zu denen der Empfang von L1- oder L1/L2-Signalen genügte, sind vorbei, denn durch die Modernisierung von GPS und durch neue Satellitensysteme wie Galileo kommen neue Frequenzen hinzu. Das Ziel müsse eigentlich darin liegen, dem Nutzer zu ermöglichen, die gewünschten Frequenzen und Bandbreiten einstellen zu können. Das ruft anscheinend auch neue Hersteller auf den Plan. MIPS hat mit der kürzlich hinzu gekauften portugiesischen Chipidea einen Chip entwickelt, auf dem das GPS-L1-Frequenzband und das Galileo-E1-Band (beide haben dieselbe Mittenfrequenz) fest voreingestellt sind und das es erlaubt, darüber hinaus die GPS-Frequenzbänder L5 oder L2 bzw. deren Galileo-Entsprechungen E5 oder E6 wahlweise einzustellen.
Die Korrelation wird wohl noch lange in dedizierten Chips durchgeführt, 40 Kanäle und mehr parallel zu korrelieren, erfordere eben eine sehr hohe Rechenleistung. Die Auswertung dieser Daten geschehe aber zunehmend in Software. (ha)