Peter Zucker und Thomas Seiler sind beide der Meinung, dass es neben der Sensitivität auf weitere Dinge ankomme, etwa die Stabilität des Trackings. Hier arbeiten die Hersteller beispielsweise daran, mit Hilfe von Gyroskopen und Beschleunigungssensoren die Position eines Fahrzeugs auch dann zu ermitteln, wenn keine Signale von den Satelliten empfangen werden können, etwa in Tunnels oder Tiefgaragen. SiRF hat ein System entwickelt, das mit zwei Gyroskopen und einem Dreiachsen-Beschleuniger arbeitet. Dass es vor allem auf die Stabilität ankommt, dieser Meinung schließt sich Andreas Hofmann an. Er erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Power-Management-Einheit, zu der die Frequenz-Management-Unit gehört, die die Frequenzen möglichst effektiv schalten und steuern sollte. Hier liegt das entscheidende Wissen darüber, wie etwa im Auto bei hohen Geschwindigkeiten die Übergaben von Basisstation zu Basisstation ohne Störungen durchgeführt werden können.
Von Software über Host bis Stand alone
Worin sich die Anbieter unterscheiden, ist die Umsetzung der GPS-Funktionalität. CSR hatte bisher auf Software gesetzt, die Voraussetzung ist, dass genügend Rechenleistung auf dem Gerät zur Verfügung steht, um die GPS-Berechnungen ohne Beeinträchtigung der weiteren Funktionalität durchführen zu können. Die zweite Stufe besteht darin, einen GPS-Chip einzubauen, der die Korrelation der Satellitensignale durchführt. Diese Informationen verarbeitet dann der Host-Prozessor weiter. Infineon beschreitet mit Seiko Epson diesen Weg. Andreas Hofmann sieht es als zentrales Know-how an, von Generation zu Generation immer wieder neu zu definieren, wo genau die Schnittstelle zum Host-Prozessor optimal liegt.
»Stand-alone-Systeme sind immer die beste Lösung, sie bieten die geringsten Kosten bei der höchsten Leistungsfähigkeit«, meint dagegen Thomas Seiler. »Alle anderen Partitionierungen sind dagegen Kompromisse.« Mit der neusten Generation, u-blox5 (bei Atmel heißt der Chip Antares 5), mit der u-blox im letzten Jahr in Produktion ging und der bereits auf den Empfang von Galileo-Signalen ausgelegt ist, war das Unternehmen sehr erfolgreich. Wie zu hören ist, konnte ublox andere Hersteller teilweise verdrängen. Laut Seiler trägt ublox5 bereits jetzt den größten Teil zum Umsatz des Unternehmens bei.