Die deutschen Autokonzerne wollen 5G-Mobilfunknetze in Eigenregie zu betreiben – ein Rückschlag für die klassischen Netzbetreiber wie die Telekom.
Die Vergaberegeln legt die Bundesnetzagentur Ende November fest. Bisherigen Plänen zufolge will die Behörde einen Teil des Spektrums im hohen Frequenzbereich lokalen Betreibern zuteilen und nicht an bundesweit tätige Telekom-Konzerne vergeben.
Deshalb könnten die Autokonzerne zum Zug kommen. Lokale Netze im Eigenbetrieb seien besser in der Lage, hochsensible Anwendungsdaten zu transportieren«, sagte ein BMW-Sprecher. Positiv äußerte sich auch Volkswagen. Von Daimler hieß es, man sei in Gesprächen mit der Netzagentur. Zuvor hatte das »Handelsblatt« über die Absichten der Autohersteller berichtet.
Für klassische Netzbetreiber wäre das ein Rückschlag – schließlich würde das 5G-Geschäftspotenzial etwas schrumpfen. »Es tut uns weh, wenn 25 Prozent eines Spektrums im 3,4- bis 3,8-Gigahertz-Bereich für uns nicht freigeben sind – dadurch fehlt uns Bandbreite und Kapazität«, sagte Walter Goldenits von der Deutschen Telekom.
Verglichen mit dem aktuell genutzten Standard LTE wäre 5G um ein Vielfaches schneller. Das ist wichtig für autonome Fahrzeuge, die derzeit von der Autobranche entwickelt werden.
Die Fahrzeuge empfangen nicht nur Daten über Glätte oder Gegenstände auf den Straßen. Sie übermitteln auch Informationen an nachfolgende Autos und andere Objekte. So soll die Verkehrssicherheit steigen.