Rezession

Ziel: 100 Prozent Wertschöpfung

15. Dezember 2008, 17:05 Uhr | Christine Demmer, Markt&Technik
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»Wir profitieren von der Krise«

Weil der letzte Konjunktureinbruch noch in schlechter Erinnerung ist, weil das Angebot an Selbstständigen größer geworden ist und weil man sich an den geteilten Arbeitsmarkt gewöhnt hat, geht es Ingenieur- und Informatiker- Verleihfirmen wie Brunel prächtig. Sie stellen die Techniker bei sich fest an und reichen sie anschließend als externe Mitarbeiter an ihre Kunden weiter.

»Wir profitieren von der Krise«

»Eigentlich darf man das ja nicht laut sagen«, sagt Doreen Pasche von Brunel in Bremen, »aber wir profitieren von der Krise«. Reihenweise eröffnet der Dienstleister neue Niederlassungen, in Villingen-Schwenningen, in Karlsruhe und vor wenigen Wochen auch in Augsburg. »Damit sind wir näher an unseren Kunden und Mitarbeitern und können eine intensivere Betreuung garantieren«, erklärt Niederlassungsleiter Thoralf Wergin. Schwerpunkte der Tätigkeit werden aufgrund der ansässigen Industrie in den Branchen Luft- und Raumfahrt, Automotive, Wehrtechnik und dem Maschinen- und Anlagenbau liegen. Und in der Elektrotechnik.

Noch mehr Umsatz könnten die Nordlichter machen, wenn sie noch mehr Leute an Bord hätten. »Im Moment suchen wir mehr als 1000 Ingenieure und Informatiker für Projekteinsätze«, sagt Doreen Paschke. »Allein in Augsburg planen wir 30 Neueinstellungen bis zum Jahresende und 70 weitere bis Ende 2009.« Gesucht werden vorwiegend Ingenieure in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Luft- und Raumfahrttechnik, Tendenz: steigend. Drei Gründe werden immer wieder für den Einsatz externer Mitarbeiter genannt:

Personalmangel: Der neue Mitarbeiter hat schon unterschrieben, kommt aber erst in drei Monaten. Die Zeit dazwischen wird mit einem Freelancer überbrückt.

Ideenmangel: Der Markt oder die Technik dreht sich in eine neue Richtung. Keiner kennt sich damit richtig aus. Oder etwas läuft nicht so, wie es soll. Jemand muss einen Feuerwehreinsatz fahren. Am besten ein Außenstehender, der mit objektivem Blick den zuvor angerichteten Kladderadatsch begutachtet und ins Reine bringt.

Geldmangel: Festangestellte Mitarbeiter kosten ein Mehrfaches des Bruttogehaltes. Wenn deren Know-how außerdem nur zeitweilig benötigt wird, steht das in keinem Verhältnis zum Ertrag.

 


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