Das berufliche Netzwerk LinkedIn feiert runden Geburtstag und wird heute 15 Jahre alt. Beim Start im Jahr 2003 war das BlackBerry noch das Nonplusultra der geschäftlichen Kommunikation und Gerhard Schröder Bundeskanzler. Ein Rückblick.
Heute, 15 Jahre später, sind mehr als 546 Millionen Menschen, meist Fach- und Führungskräfte, global über LinkedIn vernetzt. LinkedIn ist sowohl Fundgrube (z.B. für Headhunter), sich selbst pflegendes Adressbuch (zum Beispiel für Redakteure) oder Marketing- und Sales-Plattform. Durchaus auch in eigener Sache: Ein großes Netzwerk mit VIP-Kontakten wirkt nach außen bedeutend und professionell, auch wenn man vielleicht einen Großteil der Menschen noch nie persönlich getroffen oder gar gesprochen hat. Ein Klick genügt, und wenn der der Angesprochene akzeptiert, ist das Netzwerk für beide um einen Kontakt reicher.
Im Jahre 2003 ist Schröder Bundeskanzler und Bush Junior US-Präsident, Wladimir Putin steht bereits an der Spitze Russlands und die Dieter-Bohlen-Show ‘Deutschland sucht den Superstar’, die Mutter aller Casting Shows, wird leider erfunden. Eine Kamera im Handy wird zum Statussymbol.
Die deutschen Frauenfußballerinnen holen zum ersten Mal den WM-Titel, der FC Bayern ist wie immer Deutscher Fußball-Meister. Air France und British Airways stellen den Linienbetrieb der Concorde ein, in Deutschland wird der ‘Neue Markt’ geschlossen, ein Aktienindex für Tech-Werte. Die Dotcom-Krise hatte den Werten zu sehr zugesetzt. Im Silicon Valley herrscht hingegen weiterhin die Technologie-Euphorie, und Gründer bringen ihre Ideen auf den Markt.
So auch Reid Hoffman, der zuvor für Paypal gearbeitet hatte. Gemeinsam mit Konstantin Guericke, Jean-Luc Vaillant, Eric Ly und Allen Blue entstand die Idee zu LinkedIn in seinem Wohnzimmer. Am 5. Mai 2003 erblickte die LinkedIn-Plattform dann schließlich das Licht der Welt.
LinkedIn startete als berufliches Netzwerk und ist das im Kern geblieben. Die Funktionen der ersten Version lassen sich mit der aktuellen Fassung allerdings nicht mehr vergleichen. LinkedIn sieht sich selbst inzwischen als Wissensplattform, als globaler Business-Marktplatz. Außerdem als Plattform, um Unternehmen als Arbeitgebermarken zu positionieren und damit neue Talente für sich zu gewinnen.
Mit mehr als elf Millionen Mitgliedern in deutschsprachigen Raum sieht sich LinkedIn inzwischen auch als bedeutende Marketing- und Sales-Plattform und als Mehrwert für Mitglieder, um Wissen zu teilen und zu erweitern und um eine eigene Persönlichkeitsmarke, neu-deutsch ‘Personal Brand’, aufzubauen.
Das waren die Meilensteine der letzten Jahre:
Und Konkurrent Xing?
Zählt heute mehr als 14 Millionen Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein XING-Profil ist der Quasi-Standard in der heutigen Arbeitswelt. Mit ‘New Work’ haben die Hamburger zudem ein Thema kompetent besetzt – die alljährlich stattfindende ‘New Work Experience’, dieses Jahr in der ausverkauften Elbphilharmonie, zählt mit der RePublica zu den wichtigsten Veranstaltungen in Deutschlands IT-Szene.