WomeninTech - Wir zeigen die inspirierenden 'Role Models' aus der Elektronik

24. März 2021, 33 Bilder
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© Rohde & Schwarz

 „Architektur hätte ich auch gerne studiert.“ Mit diesem Satz zeigt Savina Zeitler bereits einen Aspekt ihrer Persönlichkeit, der ihr so wichtig ist: Vielfalt.

Die Software-Entwicklerin ist seit 2012 beim Elektronik-Konzern Rohde & Schwarz und leitet dort das Labor Software UI für Signalgeneratoren. An der Universität Ulm studierte sie Informationstechnologie mit dem Schwerpunkt Nachrichtentechnik. Bereits bei Nokia hatte es ihr das Thema Software-Testing angetan, beim Wechsel zu Rohde & Schwarz in München nahm sie das Herzensthema nimmt, betreute von Anfang an nebenbei GUI-Testing mit.

Viele Themen treiben sie an: der Wunsch, Gegebenes zu verändern. In der Kollaboration mit anderen Menschen zu wachsen. Kompliziertes einfacher zu gestalten, nicht immer alles zu verkomplizieren.

Ihre Wurzeln hat Savina Zeitler in Bulgarien, ihre Eltern sind beide Ingenieure. „Mir ist erst im Hörsaal in Deutschland aufgefallen, dass es in diesem Studium deutlich weniger Frauen gibt. In Bulgarien ist das Verhältnis sehr viel ausgeglichener.“ Logisches Denken, den PC als Arbeitsinstrument zu kennen – das war Teil des Familienlebens. Ebenso Schach-Spielen.

Sie schätzt das technisch-strukturierte Arbeiten, für jede Herausforderung einer Lösung nachzujagen. „Mir gefällt es, wenn ich die Chance bekomme, verschiedene Herangehensweisen auszuprobieren, etwas zu wagen.“

Bei Rohde & Schwarz gründete sie eine Testing-Community, ihr Ziel: interessierte Kolleginnen und Kollegen für den intensiven Wissensaustausch begeistern. „Heute halten wir zusammen Kongresse ab, über 30 Abteilungen weltweit steuern ihr Know-how bei. Der globale Aspekt gefällt mir sehr. Wir wollen unser Wissen sichtbar machen und Verbindungen schaffen.“

Das wird ihr auch in ihrer neuen Rolle gelingen. Seit kurzem leitet Savina Zeitler eine Abteilung, übrigens in Teilzeit. Die Führungskraft reflektiert: „Ich bin ein zielstrebiger Mensch, der sich aber auch gerne überraschen lässt. Das ist eine gute Kombination in einem technisch-orientierten Unternehmen.“

Ihr es wichtig, noch mehr Frauen für die Elektronik und IT zu begeistern. „Man muss ihnen die Angst nehmen. Niemand ist perfekt, auch nicht in unserer Industrie. Keine von uns sitzt 24 Stunden am PC. Da gilt es, noch einige Vorurteile abzubauen. Wir alle müssen zeigen, wie vielfältig der Job und die Menschen in den Jobs sind.“

Als Beispiele nennt sie Informationstage zu unterschiedlichen Berufen, klar fokussiert auf eine weibliche Zielgruppe, z.B. an Schulen. „Wichtig auch – selbst die Vielfalt im eigenen Umfeld vorleben: Kunst, Architektur und Mathematik liegen deutlich näher beisammen als man glaubt.“