Sandra Maile, CEO der FORTEC Elektronik Group.
»Generative KI hat das Potenzial, den Fachkräftemangel in Deutschland zumindest zu lindern sowie Arbeitsschritte zu teilautomatisieren, Menschen von Routinearbeiten zu entlasten und so wieder neue Freiräume für kreative und innovative Arbeit zu schaffen. Um dieses enorme Potenzial als Unternehmen nutzen zu können, müssen die Mitarbeitenden geschult, gecoacht und im Unternehmen eine Lernkultur gefördert werden.
Das zukünftige Team benötigt zum einen die Fähigkeit, digitale Werkzeuge effektiv und sicher zu nutzen sowie die Fähigkeit, die Informationen und Argumente zu hinterfragen und zu prüfen. Die kollaborative Kompetenz ist erforderlich, um mit anderen Menschen und „Maschinen“ digital oder analog zu kommunizieren und zu kooperieren.
Auch für Human Relations bietet GenAI enorme Chancen, um Prozesse zu optimieren: Wenn z.B. KI im Recruiting richtig eingesetzt wird, ist es ein innovatives Werkzeug, das die Effizienz steigert, die Candidate Experience verbessert und zu faireren Einstellungsentscheidungen führen kann.
Dennoch ist der menschliche Touch nach wie vor unerlässlich, um einen personalisierten und empathischen Bewerbungsprozess zu gewährleisten.
Mein Fazit: der Einsatz von KI ist eine unterstützende Technologie, die Entscheidung sollte jedoch vom Menschen getroffen werden.
Mit dem EU AI Act habe ich mich noch nicht intensiv beschäftigt. Aber ich sehe eine gewisse Tendenz bei europäischen Regularien und insbesondere deren deutschen Umsetzung, dass wir uns zu stark auf Abwehrmaßnahmen ausrichten, um etwas zu erfüllen, anstatt innovativ zu sein. Und damit können wir nichts gewinnen!«