Ewige Flaute bei Elektroingenieurinnen? - »Wir wären noch schlechter dran«

7. Februar 2008, 10:59 Uhr | Corinne Schindlbeck, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Rechnen Sie also für die Zukunft mit einem steigenden Frauenanteil in unserer Branche?

Rechnen Sie also für die Zukunft mit einem steigenden Frauenanteil in unserer Branche?
Ja, aber nicht so hoch wie Sie jetzt vielleicht denken. Der Grund wird klar, wenn man sich die gesellschaftliche Realität hinter den Zahlen betrachtet: 75 Prozent der Vollzeit-Ingenieurinnen haben keine Kinder! Aber: Sie brauchen im Durchschnitt drei Monate länger, um den ersten Job zu finden, obwohl sie die besseren Abschlüsse vorweisen können. Und sie bekommen bis zu 22 Prozent weniger Gehalt für die gleiche Arbeit, das ist – Entschuldigung – eine Sauerei. Mit Mitte dreißig, wenn Männer verstärkt an einen Jobwechsel denken, haben Frauen ein ganz anderes Problem zu knacken: Dem Personaler im Bewerbungs- oder Aufstiegsgespräch leuchtet nämlich ein »Vorsicht, die könnte bald schwanger werden – und dann ist sie weg und macht in Familie«- Signal aus den Augen.
Und betrachten Sie die Arbeitslosenzahlen: In Elektrotechnik lag die 2006 bei 4 Prozent. Schön wenig, oder? Sortiert man nach Männern und Frauen aus, waren 2006 3,8 Prozent der männlichen, aber 7,0 Prozent der weiblichen Elektroingenieure arbeitslos.

Wie ist es in anderen Ländern?
Klar ziehen wir Vergleiche. Wir schauen interessiert nach Frankreich und Skandinavien, wenn es um Frauen in Führungspositionen, gesellschaftliche Rollenbilder und moderne Arbeitsmodelle geht. Der Ingenieurinnenanteil ist allerdings in vielen Regionen der Welt noch niedrig, allerdings erstaunlich hoch in Ländern wie der Türkei, Griechenland oder Portugal. Um diesem Thema auf den Grund zu gehen, wird im Sommer 2009 der nächste VDI-Kongress »Frauen im Ingenieurberuf« ein europäischer Kongress werden und zum Austausch einladen.


  1. Ewige Flaute bei Elektroingenieurinnen? - »Wir wären noch schlechter dran«
  2. Rechnen Sie also für die Zukunft mit einem steigenden Frauenanteil in unserer Branche?
  3. Was ist Ihr Rat an die Unternehmen?

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