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Ausgebrannt – was tun?

10. September 2009, 8:20 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Ausgebrannt – was tun?

Können Sie ein paar typische, positive Beispiele aus Ihrer Beratungstätigkeit nennen? Wie wurde das Problem gelöst?

In Unternehmens-Entwicklungs- und Change-Projekten kommen wir vermehrt an das Thema »organisationaler Burnout«. Ein Beispiel: Die Geschäftsleitungs-Ebene hatte nach drei Burnoutfällen von Top-Leuten erkannt, dass sie handeln muss. In diesem Rahmen führten wir eine sehr wirkungsvolle und bewegende Großgruppen-Veranstaltung durch, in der sich vom Vorstand(!) bis zum Mitarbeiter die gesamte Belegschaft Zeit nahm zur Entschleunigung. Mitten in schwierigen Zeiten. Die Wirkung war phänomenal.

Neben der Sensibilisierung für das Thema wurde zum ersten Mal hierarchieübergreifend offen und ehrlich über die Probleme des Alltags gesprochen. Es konnten neue Spielregeln gefunden und strukturelle Veränderungen beschlossen werden. Die Unternehmenskultur ist zum neuen Kitt geworden, mit der Folge, dass Motivation, Leistungsbereitschaft, Effektivität und vor allem die Innovationskraft enorm zugenommen haben!
In Einzelcoachings kommen Top-Leistungsträger oft mit teilweise schon akuten Burnout-Symptomen oder kurz nach einem ersten Zusammenbruch.

Hier hat sich ein Zwei-Phasen-Weg der Hilfestellung bewährt: Im ersten Schritt geht es um kurzfristige, pragmatische Stabilisierung und Hilfestellung, um z.B. schnell und wirkungsvoll das Gedankenkarussell abschalten oder einfach wieder durchschlafen zu können. Um wieder zu Kräften zu kommen. Um dann im zweiten Schritt eine Ausrichtung auf Wesentliches vorzunehmen: Das (Lebens-)Ruder wieder selbst in die Hand zu nehmen, die eigentlichen Themen zu klären, individuelle Lösungsstrategien zu erarbeiten. Denn meist liegt »hinter« dem Burnout eine große Aufgabe, die es zu lösen gilt!

 

Was ist Burnout?

Burnout ist ein Zustand der totalen Erschöpfung, gepaart mit existenzieller Verzweiflung. Die Arbeitsfähigkeit ist stark eingeschränkt. Es trifft besonders sehr stark engagierte und motivierte Menschen: »Nur wer gebrannt hat, kann auch ausbrennen.« Folgende Warnsignale sollte man ernst nehmen:

• Sehr starkes Engagement, nahezu pausenloses Arbeiten
• Verzicht auf Erholung
• Kontrollbedürfnis, Gefühl der Unersetzbarkeit
• Beruf als Lebenselixier
• Arroganz (Gefühl der Unfehlbarkeit) gegenüber Kollegen
• Selbsthärte
• Einschränkung sozialer Kontakte
• Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen
• Konzentrationsschwäche
• Schwindel, Angstzustände
• Trostsuche in Stimulantien

Die Phasen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

1. Enthusiasmus
2. Stagnation
3. Frustration
4. Apathie
5. Burnout

 


  1. Ausgebrannt – was tun?
  2. Ausgebrannt – was tun?
  3. Ausgebrannt – was tun?

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