Immer noch die treibende Kraft: die Automobilindustrie
Auch wenn es momentan so scheint, als ob alle Firmen, die in irgendeiner Weise mit der Automobilindustrie in Verbindung stehen, schlechte Zeiten haben – die Entwicklungssystemhersteller verzeichnen noch keine Auswirkungen von der Krise in der Automobilbranche. »Wir machen erhebliche Umsätze im Automobilmarkt«, so Grobe. »Bei unserem Angebot sehen wir derzeit nur geringe Einbrüche. Bei einigen Produkten gibt es sogar eine stark wachsende Nachfrage, etwa wenn sie zur Kostensenkung beitragen.«
Von einem Wegbrechen der Kunden aus der Automobilbranche kann also keine Rede sein. Bei pls geht man davon aus, dass das zumindest in näherer Zukunft auch nicht passieren wird. »In den Entwicklungsabteilungen unserer Kunden steht die Weiterentwicklung Treibstoff sparender Benzin- und Dieselmotoren mit geringem CO2-Ausstoß trotz oder gerade wegen der Automobilabsatzkrise weiterhin ganz oben auf der Agenda«, führt Bauch aus. »Und auch andere Antriebskonzepte wie Hybrid und Elektro erfordern bis zur breiten Marktreife noch einiges an Entwicklungsaufwand.«
Dem stimmt auch Lothar Lauterbach zu: »Ich sehe – trotz allem – im Automobilbereich noch großes Potential. Die Entwicklung geht trotz der rückläufigen Umsätze verstärkt weiter.« Wie die meisten Hersteller hat auch pls traditionell enge Partnerschaften mit den Automobilzulieferern und -herstellern gepflegt, darin sieht das Unternehmen nun eher eine Chance als ein Risiko.
»Auf Mikrocontroller-Systeme in Kfz-Steuergeräten muss man inzwischen meist über den gesamten Lebenszyklus zugreifen, wobei sich die Anforderungen an die Hardware und an die Software-Werkzeuge in den einzelnen Phasen mitunter beträchtlich unterscheiden«, führt Thomas Bauch aus. »Deshalb werden wir meist schon sehr früh in die Projektentwicklung eingebunden und begleiten die Applikation mit unserer Universal Debug Engine UDE vom Design-In bis zum End-of-Lifetime. Unsere Produkte werden aber auch in vielen anderen Industriezweigen eingesetzt – in der Praxis eigentlich überall dort, wo Entwickler mit komplexen System-on-Chip-Architekturen konfrontiert sind und ohne qualifizierte Unterstützung von außen nicht mehr weiterkommen.«
Auch hier zeigt sich also wieder die tragende Rolle der Automobilbranche: »Die Automobilindustrie war in den letzten Jahren eine der wesentlichen Triebfedern für den technologischen Fortschritt im Bereich Mikrocontroller – und daraus folgend auch für die Entwicklungssysteme. Und es gibt inzwischen kaum noch eine Branche, die nicht von der enormen Dynamik in der Automobilindustrie profitiert«, erklärt Bauch. »So findet man Mikrocontroller, die vor zwei Jahren erstmals und brandaktuell in der Automobilindustrie zum Einsatz kamen, inzwischen auch in der Industriesteuerung und -automatisierung, der Medizintechnik und in anderen Bereichen wieder. Der Vorteil für diese Anwender: Sie können auf unsere ausgereiften Entwicklungswerkzeuge auf höchstem technologischem Niveau zurückgreifen.«