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»Ohne Fab keine Produktentwicklung«

10. September 2010, 12:03 Uhr | Joachim Kroll
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Cent-Beträge summieren sich zu Millionen

Frans Scheper NXP
Frans Scheper, Senior Vice President und General Manager Standard Products, NXP Hamburg.
© NXP

Das Geschäft mit den Cent-Beträgen brachte NXP im vergangenen Jahr immerhin einen Umsatz von 861 Millionen US-Dollar – und 2009 war ein schlechtes Jahr in einem überaus zyklischen Geschäft. »Im Oktober 2008 sind unsere Aufträge praktisch über Nacht weggebrochen, erst Anfang 2009 ging es langsam wieder los«, sagt Scheper. Wenn kein weiterer Einbruch mehr kommt, dürfte der Umsatz 2010 über 1,1 Milliarden US-Dollar liegen. Mit extremen Einbrüchen im Geschäft hat die Standard-Sparte von NXP insofern ein Problem, als man eine Halbleiterfertigung nicht einfach für ein paar Wochen stilllegen kann » der Prozess muss ständig weiterlaufen. Damit laufen aber auch die Kosten weiter. Richtig gut wird es für uns erst, wenn unsere Fertigung zu 80 Prozent ausgelastet ist«, sagt Scheper und fährt grinsend fort: »Im Moment ist sie zu 100 Prozent ausgelastet«. Allerdings habe man zurzeit ein Problem mit der Rohstoffversorgung durch Silizium-Wafer. Im abgelaufenen 2. Quartal 2010 erzielte NXP bei den Standard-Halbleitern eine Brutto-Marge von 31 Prozent.

Auch wenn diskrete Standard-Halbleiter scheinbar anspruchslos sind – gerade dieser Umstand verpflichtet zu besonderer Qualität. »Kein Hersteller möchte wegen eines Ein-Cent-Produkts Probleme bekommen«, sagt Frans Scheper, deshalb sei die Qualität besonders wichtig. Die Fehlerrate der Produktion von NXP liegt bei ca. 3 ppb (pieces per billion, also pro Milliarde). Damit fehlerhafte Bauteile nicht bis zum Kunden gelangen, betreibt NXP mehrere Testzentren, die zusammen mit den Assemblies in Hongkong, Singapur, Malaysia und auf den Phillipinen angesiedelt sind. In den Assemblies werden die Dice in Gehäuse verbaut, getestet und auf Rollen gepackt. Test und Assembly sind arbeitsintensiv: Während in Hamburg 2100 Mitarbeiter beschäftigt sind, sind es bei den zugehörigen Test- und Assemblyzentren weitere 6000. Hier weicht NXP wegen der niedrigeren Personalkosten dann doch nach Asien aus.


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