Info: DFM als Wendepunkt
»Den Wendepunkt überleben«, unter diesem Titel stand die Panel-Diskussion der EDA-Spezialisten unter Leitung von Mary Ulsson, Principal Analyst von GarySmithEDA, auf dem Globalpress Electronics Summit. Aber stehen wir tatsächlich vor einem Wendepunkt? »Wendepunkte sehe ich als eine große Chance an, man kann sich von den Wettbewerbern absetzen«, sagt Andy Haines, VP Marketing von Synplicity. Doch gibt es überhaupt einen Wendepunkt im IC-Design? Die Komplexität der ICs steigt, und damit steigen die Design-Kosten rasant. Doch dieses Wachstum entspricht immer noch dem berühmten Gesetz von Moore.
Was laut Haines heute aber mit weit höherer Geschwindigkeit zunimmt, ist die Komplexität der Algorithmen, die auf den Prozessoren laufen. Insbesondere wenn es sich um Prozessoren für die drahtlose Kommunikation handelt, steige sie rasant: »Diese beiden Entwicklungen driften auseinander, und das ist der Grund, warum die FPGAs so erfolgreich sind und warum nun Anbieter von Multicore-Prozessoren wie Tensilica ebenfalls auf Erfolgskurs einschwenken.« Wenn die Software- und die Hardware- Komplexität steigen, so erfordere das verbesserte Verifikationsmethoden – und hier verweist er ganz selbstlos auf die Confirma-Plattform von Synplicity sowie auf die einfache DSP-ESL-Synthese, die die Tools von Synplicity erlaubten.
Walter Ng, VP Design Enablement Aliances von Chartered Semiconductor, meint, dass eine Foundry von ESL eher weniger betroffen sei. Die große Herausforderung sieht er in DFM. »Hier handelt es sich meiner Meinung nach um den wirklichen Wendepunkt.« Und DFM sei gerade für die Pure-Play-Foundries nicht einfach zu realisieren, weil sie ja keine Designs durchführen. Überhaupt sei DFM für einen einzigen Hersteller auf sich gestellt sehr schwierig, denn einer Firma alleine stünden kaum die Mittel zur Verfügung, die alle das für DFM Erforderliche umfassen. Deshalb setzt Chartered auf Allianzen. Jeder könne etwas beitragen, was der andere nicht hat. Wie stark eine solche Allianz ist, zeige schon der Blick auf die R&D-Ausgaben. Die Allianz, zu der Chartered gehört (AMD, IBM, Freescale, Infineon, Samsung, Sony, Toshiba) stecke kumuliert weit mehr Geld in F&E als Einzelfirmen wie Intel, NEC, TI, ST oder TSMC.