Kreativität lockt

Halbleiterhersteller entdecken die Maker-Szene für sich

25. September 2015, 12:28 Uhr | Iris Stroh
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Maker von heute = Ingenieure von morgen

Infineons Arduino-Shield für DC-Motoransteuerungen mit BTN8982TA
Infineons Arduino-Shield für DC-Motoransteuerungen mit BTN8982TA macht das Prototyping von Gleichstrom-Motoransteuerungen schnell und kosteneffizient. Mit ihm lassen sich Halbbrücken- und Vollbrücken-Designs einfach evaluieren. Das DC Motor Control Shield kann zwei unidirektionale Gleichstrommotoren oder einen bidirektionalen Gleichstrommotor treiben.
© Infineon Technologies

Auch der deutsche Halbleiterhersteller Infineon Technologies hat die Maker-Szene für sich entdeckt. Markus Kroh, Manager, Industrie- und Multimarket-Mikrocontroller von Infineon Technologies, erklärt, warum: »Maker von heute sind Ingenieure von morgen. Die Szene zeigt, wie innovativ auch die jungen Leute von heute sind – da reicht allein der Blick auf die Rasanz, mit der komplette Prototypen realisiert werden.« Das Unternehmen unterstützt die Maker-Szene mit Entwicklungskits und Arduino-Shields für RGB-Beleuchtungsanwendungen und Motoransteuerungen.

Infineon positioniert sich in der Maker-Szene genauso wie im restlichen Markt und rückt das Systemverständnis in den Mittelpunkt. Kroh: »Mit Systemverständnis können wir Produkte mit immer besserem Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten und immer besserer Entwicklungsunterstützung. Davon profitieren auch die Maker. Durch unser breites Produktportfolio können wir neben Mikrocontrollern auch Leistungselektronik und Sensorik abdecken.« Das Unternehmen will sein Angebot an Arduino-Shields erweitern, unter anderen in Richtung NFC-Kommunikation und Sensorik. »Außerdem wollen wir intensiver in der Realisierung der Prototypen unterstützen« so Kroh.

Die für Arduino konzeptionierten Entwicklungskits eignen sich für den klassischen Bastler und Neueinsteiger, aber auch für erfahrene Entwickler. Wobei Infineon nicht nur die Hardware, sondern auch die kostenlose Software-Entwicklungsumgebung DAVE anbietet. Kroh abschließend: »Sie erleichtert den Einstieg in die Mikrocontroller-Welt ganz enorm und den Umstieg von 8 auf 32 Bit

Selbst der Halbleiterriese Intel hat großen Gefallen an der Maker-Szene gefunden. Das zeigte sich ganz deutlich während der Keynote, die Brian Krzanich, CEO von Intel, auf dem diesjährigen IDF 2015 in San Francisco hielt. Damals erklärt er, dass Intel auf der Maker-Fair in Rom einige wichtige Neuheiten rund um Curie ankündigen wird. Darüber hinaus hat er einen neuen Maker-Wettbewerb angekündigt: den Reality-TV-Wettbewerb »Greatest Makers Amerikas«, bei dem Intel mit der United Artists Media Group und Turner Broadcasting zusammenarbeitet. Der Wettbewerb, bei dem Entwickler Wearables und intelligente, vernetzte Consumer-Geräte entwickeln sollen, die auf dem Intel Curie Modul basieren, soll in der ersten Jahreshälfte 2016 starten, und dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 1 Mio. Dollar.

Silicon Labs ist ebenfalls an der Maker-Bewegung interessiert. Das hat einen einfachen Grund: Silicon Labs sieht laut Raman Sharma, Marketing Director, Simplicity Products von Silicon Labs, eine enge Verbindung zwischen der Maker-Community und dem IoT-Markt, und an dem ist Silicon Labs bekanntlich sehr interessiert. Maker seien Entrepreneurs, kleinere Entwicklerunternehmen, die oft von Crowdfunding-Quellen wie Kickstarter finanziert werden. Maker sind aus seiner Sicht genau die Entwicklergruppe, die sich am besten dafür eignet, innovative neuen Hardware- und Software-Systeme und Applikationen zu realisieren, speziell für den IoT-Markt. Im IoT-Markt herrschten ganz andere Anforderungen, die sich nicht mit denen aus dem PC-Markt vergleichen ließen. Silicon Labs unterstützt die Maker mit Silizium, Hardware- und Software-Entwicklungs-Tools sowie Software-Stacks, um die Entwicklung zu vereinfachen und zu beschleunigen. »Wir bieten eine Vielzahl von Komponenten und Tools, mit denen das eigentliche Silizium abstrahiert wird. Dadurch müssen die Maker nicht erst lange Lernkurven durchlaufen, und auch das Entwicklungsrisiko wird minimiert«, so Sharma.

Silicon Labs entwickelt seine Entwicklungsumgebung Simplicity Studio ständig weiter, speziell auch in Hinblick darauf, um Drag-and-Drop-Software-Komponenten für funktionale Blöcke zur Verfügung zu stellen. Simplicity Studio versorgt die Maker auch mit Design-Vorgaben und technischer Validierung. Sharma abschließend: »Darüber hinaus ermöglicht Simplicity Studio eine Optimierung des Designs, um die Batterielaufzeit zu maximieren oder robuste Protokolle für die drahtlose Kommunikation hinzuzufügen und das Design durch die Produktion zu begleiten.«


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