32 Bit-Controller sind in aller Munde...

...aber auch bei 8 und 16 Bit geht es weiter

15. April 2016, 11:40 Uhr | Iris Stroh
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Fokus auf 32-Bit-Controller

Fokus auf 32-Bit-Controller
 
Auch wenn die Umsätze mit 8- und 16-Bit-Controllern hoch sind, gibt es einige Mitspieler im Markt, die sich mehr oder minder ausschließlich auf 32-Bit-MCUs konzentrieren. Ein Beispiel ist Analog Devices. Laut Uwe Bröckelmann, Technischer Direktor EMEA von Analog Devices, fokussiert sich das Unternehmen auf 32-Bit-Architekturen wie die ARM-Cortex-M0/M3/M4/A5-Familien und die eigenen DSP-Cores.

Ein weiteres Beispiel ist NXP Semiconductors. Laut Geoff Lees, Senior Vice President & General Manager Microcontrollers von NXP Semiconductors, hat NXP beziehungsweise Freescale 2012 seinen letzten R&D-Dollar für Entwicklungen im 8-Bit-Bereich ausgegeben. Damals wurde ein spezieller Controller mit integrierter Power- und High-Voltag-Funktionalität entwickelt. Dass hierfür 8-Bit-MCUs genutzt wurden, liegt daran, dass diese Bausteine typischerweise mit älteren CMOS-Prozessen gefertigt werden. Der 8-Bit-Kern und die Periperals sind sehr klein, so dass trotz Power-Integration kein allzu großer Baustein entsteht. An solchen Speziallösungen ist NXP laut Lees auch immer noch interessiert. "Aber konventionelle 8-Bit-Controller sind kein Thema mehr für uns", so Lees weiter.

Beide Unternehmen, NXP und Freescale, haben schon sehr lang auf Cortex M0 und Cortex M0+ als Einstiegsbausteine für 32-Bit-Controller gesetzt, die den oberen Bereich des 8-Bit-Marktes adressieren. Lees: "Einer der Treiber für den vermehrten Einsatz von Cortex-M0 und Cortex-M0+ besteht darin, dass in der Fertigung immer schneller auf Prozesse mit kleineren Strukturen gewechselt wird." Auch die 16-Bit-MCUs spielen für Lees keine allzu große Rolle. Doch aus der Sicht von Emmanual Sambuis, Executive Director, MCU & Connectivity Products bei NXP Semiconductors, ist auch der Markt nicht mehr allzu sehr interessiert. Das läge daran, dass auf der Software-Seite in den letzten Jahren ein grundlegender Wandel stattgefunden hat. Wurden 8- und 16-Bit-Controller oft mit Assembler programmiert, sei heute C der Standard für die Code-Entwicklung. Sambuis: "Das ist ein Grund für das enorme Wachstum der 32-Bit-Controller." Und auch wenn NXP über ein paar 16-Bit-Cores verfüge, läge der Fokus ganz klar auf 32-Bit-Architekturen.

Der große Abnehmer von 16-Bit-MCUs ist die Automobilindustrie. Laut Lees waren auch bei Freescale die 16-Bit-Entwicklungen primär durch den Automotive-Markt getrieben. "Auch heute noch gehen fast alle unsere 16-Bit-MCUs in die Automotive-Industrie", so Lees. Auf der General-Purpose-Seite hat NXP überhaupt keine 16-Bit-MCUs. Hier gibt es nur wie bei Microchip die DSC-Familien (Digital Signal Controller). Die Produkte basieren auf einem 16-Bit-DSC-Core, wobei die Registerbreite auf 32 Bit erhöht wurde. Lees: "Das ist die einzige 16-Bit-Familie im General-Purpose-Bereich, die übrigens sehr erfolgreich im Bereich der Leistungswandlung ist." Renesas betont natürlich auch, dass der 32-Bit-Bereich trotz 8- und 16-Bit einen wichtigen Absatzmarkt für das Unternehmen darstellt. So merkt Westhoff an, dass Renesas auch seine 32-Bit-Mikrocontroller aus der RX-Familie weiterentwickeln wird. Sie böten höchste Rechenleistung und höchstes Integrationsniveau, mit umfassenden Speicher- und Gehäuseoptionen. Westhoff: "Die RX-Familie stellt eine skalierbare Plattform dar, die sich für eine Vielzahl von Anwendungen wie Leistungsmesssysteme, Haushaltsgeräte, Motorsteuerungen und komplexe industrielle Kommunikationssysteme eignet. Für die RX-Familie steht ein umfassendes Software-Portfolio zur Verfügung, einschließlich Safety- und Motorsteuerungs-Bibliotheken." Hinzu kommt natürlich noch die neue Synergy-Plattform, bei der Renesas eine skalierbare MCU-Familie mit einer hochmodernen IDE und einer vollständig qualifizierten Software-Plattform kombiniert.
 


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