Infineon sucht mit Hochdruck nach Geldquellen

23. Juni 2009, 12:52 Uhr | Heinz Arnold, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Verbindlichkeiten liegen an der falschen Stelle

Man darf also – wie fast schon traditionell bei Infineon – gespannt darauf warten, was die Quartalszahlen Ende Juli bringen werden. Das Fazit aus Sicht von Infineon: »Insgesamt schlagen wir uns in einem schwierigen Marktumfeld gut.«

Das Paradoxe an der Situation: Gemessen an anderen Halbleiterherstellern ist die Verschuldung gar nicht so dramatisch. Man braucht seinen Blick gar nicht so weit schweifen zu lassen, um Hersteller zu entdecken, die Schulden im Milliarden-Dollar-Bereich mit sich herumschleppen müssen.

Verbindlichkeiten liegen an der falschen Stelle

Da kann man nur mit Verwunderung feststellen: Die Verbindlichkeiten von Infineon liegen offenbar an der falschen Stelle. Fazit: Infineon hat größte Schwierigkeiten, den finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, die bis Sommer 2010 fällig sind. Es geht um einen Betrag von rund 600 Mio. Euro. Das ist wenig im Vergleich zu den Schulden, die manche der Wettbewerber von Infineon aufgehäuft haben, was die Sache für Infineon allerdings nicht einfacher macht.

Wie das Geld zu beschaffen sein kann, ist unklar. Trotz aller Rhetorik um die Reorganisation der Finanzverbindlichkeiten steht am Ende die einfache Frage: Wer ist bereit, Infineon 600 Mio. Euro zu geben? Wie es aussieht, ist von den Banken keine Risikobereitschaft zu erwarten. Wenn es aber stimmt, dass der Kapitalmarkt wieder Vertrauen in Infineon gesetzt hat, dann könnte vielleicht noch eine Überraschung eintreten.

Eines aber wäre Gift: Wenn das Management – wie so oft in der Vergangenheit – Hoffnungen schürt, die dann in unschöner Regelmäßigkeit auf jeder Quartalskonferenz auf das jeweils folgende Quartal verschoben werden müssen.


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