Freescale Semiconductor stellt mit i.MX 6 pünktlich zur CES (6. bis 9. Januar) eine neue Familie von Applikationsprozessoren vor, die Komponenten mit einem, zwei oder vier Kernen umfasst. Mit diesen Prozessoren zielt Freescale auf Applikationen wie Tablets, e-Books, Smartphones und Infotainment-Systeme im Fahrzeug.
Laut Rajeev Kumar, Consumer Marketing Manager für die Multimedia Applications Division bei Freescale Semiconductor, zeichnet sich die neue Familie zum einen durch eine hohe Skalierbarkeit, zum anderen durch eine enorme Rechenleistung aus. Die Skalierbarkeit sei ein entscheidender Vorteil, denn gerade im Consumer-Bereich sei es notwendig, eine ganze Reihe von Modellen anbieten zu können, um den Geldbeutel und Geschmack der verschiedenen Endkonsumenten treffen zu können. Um diese Forderung mit einem kurzen Time-to-Market zu verbinden – im Consumer-Markt ebenfalls ein wichtiger Punkt – sei es von großem Vorteil, wenn die Software nur einmal entwickelt werden muss. Kumar erklärt: »Mit der i.MX 6 Serie muss die Software nur einmal entwickelt werden. Denn dank der Skalierbarkeit der Prozessorfamilie kann die Software auf allen Prozessoren genutzt und somit eine ganze Modellfamilie entwickelt werden.«
Es sind derzeit drei Leistungsklassen angedacht: i.MX 6Quad, i.MX 6Dual und i.MX 6Solo. Allen Familienmitgliedern, egal welcher Leistungsklasse sie angehören, sind folgende Eigenschaften gemein:
Da die Prozessoren in portable Geräte wandern sollen, liegt die Leistungsaufnahme laut Kumar bei der Videowiedergabe in HD 1080p-Qualität bei nur 200 mW.
Soweit zu den Gemeinsamkeiten, jetzt die einzelnen Familien im Detail. Die i.MX 6Solo-Familie ist mit einem Cortex A9-Prozessor ausgestattet, der mit 1,2 GHz getaktet ist und Neon, VFPv3, ARMv7 sowie Trustzone unterstützt. Außerdem befindet sich auf dem Chip ein 256 KByte großer Cache und ein Speicher-Controller, mit dem der Chip an DDR3- (32 Bit) und LPDDR2-Speicher angeschlossen werden kann. Darüber hinaus sind ein EPD-Controller und eine 3D-Graphic-Engine integriert.
Die i.MX 6Dual-Familie besitzt zwei Prozessorkerne, einen 1 MByte großen L2-Cache und unterstützt ebenfalls Neon, VFPv3 und Trustzone. Der Chip unterstützt 3D-Graphiken mit vier Shadern für bis zu 200 MT/s. Außerdem ist ein Anschluss von externem Speicher möglich, und zwar entweder an einen DDR3-Speicher mit 64 Bit oder an einen zweikanaligen LPDDR-Speicher mit 32 Bit. Darüber hinaus hat Freescale auch noch SATA-II integriert. Die i MX 6Quad-Familie weist die gleichen Eigenschaften wie die Dual-Core-Familie aus, ist aber eben mit vier Cores ausgestattet.
Die mit der i.MX 6-Baureihe realisierten Geräte können bis zu 24 Stunden HD-Video abspielen und eine Standby-Zeit von mehr als 30 Tagen erreichen. Die integrierten Leistungsmanagementfunktionen machen externe Leistungsmanagement-ICs weitgehend überflüssig und stellen sicher, dass nur die für eine bestimmte Aufgabe benötigten Schaltungskomponenten aktiviert werden. Zusätzlich zur 3D-Engine sind noch separate 2D- und Vertex-Beschleuniger auf den Chips integriert. Die Prozessoren unterstützen Stereoskop-Bildsensoren für ein 3D-Imaging. Die Applikationsprozessoren der.MX 6-Baureihe gehören zu den ersten am Markt, die Hardwareunterstützung für den VP8-Codec anbieten.
Freescale will die i.MX 6-Baureihe im Laufe dieses Jahres bemustern. Um die Entwicklung möglichst unkompliziert zu gestalten, werden einfach umzusetzende Lösungen komplett mit Referenzdesigns, Software und schlüsselfertigen Entwicklungstechnologien geliefert.