Globalfoundries-CEO: 22-nm-Fab kostet 6 Mrd. Dollar

2. Oktober 2009, 9:43 Uhr | Frank Riemenschneider, Elektronik

Die Kosten für Entwicklung, IC-Design und Fabs laufen völlig aus dem Ruder, warnte Doug Grose, CEO von Globalfoundries.

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Auf der GSA-Expo 2009 in Santa Clara kündigte Grose an, dass es sich zukünftig nur noch wenige Halbleiterhersteller leisten können, Moore's Law zu folgen. Hierzu nannte Grose konkrete Zahlen bezüglich der Kosten für die Entwicklung neuer Prozesstechnik und Ausrüstung einer Fab.

Die Entwicklung einer neuen Prozessgeneration kostet für 90 nm bis 65 nm zwischen 310 und 400 Mio. Dollar, für 45 nm bis 32 nm zwischen 600 und 900 Mio. Dollar und für 22 nm bis 12 nm 1,3 Mrd. Dollar.

Eine Fab für 90 nm bis 65 nm kostet 2,5 bis 3,5 Mrd. Dollar, für 45 nm bis 32 nm schon 3,5 bis 4 Mrd. Dollar und für 22 nm bis 12 nm 4,5 bis 6 Mrd. Dollar. Mit anderen Worten: Bevor ein 22nm-Chip fertig ist, muss der Hersteller 6 bis 7 Mrd. Dollar investieren.

Daher sieht Grose zukünftig nur noch Intel, Samsung, TSMC und mit Abstrichen Toshiba in der Lage, Moore's Law zu folgen. Was die Foundries angeht, werden neben TSMC nur noch seine eigene Firma und UMC in der Lage sein, Leading-Edge-Technologie bereitzustellen.

Von den heutigen IDMs (Integrated Device Manufacturer) mit eigenen Fabs haben laut Grose LSI, Infineon, Sony, Freescale, NXP, STMicroelectronics, Texas Instruments und Fujitsu aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen keine andere Wahl, als fabless zu werden.

Als Schlussfolgerung werden laut Grose zunehmend immer mehr Allianzen der Chiphersteller entstehen, um die Kosten zu drücken. Als positives Beispiel nannte er die IBM-Allianz, in der auch Globalfoundries Mitglied ist.


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