Harald Rudolph, Leiter Produktmanagement, KVG:
»Die aktuelle Situation ist aus unserer Sicht nach wie vor von einer sehr schwachen Nachfrage nach Quarzen und Quarzoszillatoren gekennzeichnet. Der Aufschwung ist bei uns noch nicht angekommen, was aber auch nicht verwunderlich ist, denn als Hersteller von Bauelementen sitzen wir am Ende der Beschaffungskette. Aufgrund der Tatsache, dass viele Hersteller weltweit ihre Kapazitäten reduzieren mussten, wäre bei einem schnellen Anziehen der Nachfrage im nächsten Jahr mit Engpässen und langen Lieferzeiten zu rechnen.
Für die Kontroverse Quarz vs. Silizium gilt aus meiner Sicht: Im Bereich der professionellen Quarzprodukte wie RF-VCXOs und frequenzstabile TCXOs mit Phasenrauschforderungen oder hochstabile OCXOs spielt der Wettbewerb durch Silizium-basierte Produkte bisher keine Rolle. Hier machen uns eher die Forderungen nach noch besserer Stabilität und besserem Phasenrauschen in immer kleineren Gehäusen und niedrigeren Preisen das Leben schwer. Aber das sind Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.
Unsere Zukunftsmärkte sehen wir nach wie vor im professionellen Telekommarkt und verstärkt im Bereich der Mess- und Medizintechnik und der Luft- und Raumfahrt. Diese letztgenannten Märkte sind zwar kleiner aber auch weit weniger zyklisch als der Telekom- oder Automobilmarkt und stellen daher das Potenzial dar, dem wir uns als deutscher Hersteller verstärkt zuwenden.«