Western Digital bringt neue Flash-ICs für den Einsatz im schnell wachsenden Edge-Bereich der IIoT-Welt sowie für Autos auf den Markt. Das Joint-Venture mit Toshiba wird nahtlos fortgesetzt.
»Wir treiben schon seit mehreren Jahren die Entwicklung von Flash-Speicher-ICs voran, die speziell für den Einsatz in der Industrie und in Fahrzeugen ausgelegt sind«, sagt Ziv Paz, Director of Product Marketing Embedded an Integrated Solutions von Western Digital. Er hat sich also schon als Mitarbeiter von SanDisk auf die Entwicklung spezieller Flash-Typen für diesen Markt konzentriert, »denn die Flash-Speicher sind perfekt geeignet für den Einsatz in den Edge-Geräten«, so Paz. Diese Geräte sind in der Nähe der Sensoren angeordnet und sie benötigen eine hohe Rechenleistung – also auch eine große Speicherfähigkeit –, um die Daten aus den Sensoren zu verarbeiten und schnell reagieren zu können, bevor die aus den Daten abgeleiteten Informationen weiter in die Cloud zur tieferen Analyse und darauf aufbauenden Techniken wie Maschine Learning geschickt werden.
Denn die rauen Umgebungen, in denen die Edge-Geräte arbeiten, stellen hohe Anforderungen an die die Speicher bezüglich Temperaturbereich, Vibration und Baugröße. Hard Disk Drives sind da weniger geeignet. Gegenüber den Flash-Speichern, die in Smartphones und ähnliche Geräte wandern, müssen diese Flash-Speicher sehr zuverlässig arbeiten, über einen langen Datenerhalt verfügen, viele Schreib-Lesezyklen erreichen und über einen langen Zeitraum zur Verfügung stehen, mindestens 10, aber auch schon mal 20 Jahre.
Dafür kommt es nicht darauf an, dass sie in den jeweils neusten Prozesstechniken gefertigt werden. Bei den Flash-Typen für den Einsatz in der Industrie handelt es sich deshalb nicht um 3D-NAND-Typen wie für Smartphones, sondern immer noch um 2D-NAND-MLC-Typen, die Western Digital mit Hilfe eingefahrener stabiler 15-nm-Porzesse fertigt. Die Speicher für den Einsatz in der Automotive-Industrie erhalten zusätzliche Qualifikationen wie AEC-Q-100.
Die Flash-ICs für den Einsatz in Edge-Gateways legt Western Digital flexibel aus, so dass die Anwender je nach Einsatzfall bestimmte Sektoren konfigurieren können, etwa den Teil, der für die Speicherung sicherheitssensitiver Daten (Betriebssystem, Boot-Code) vorgesehen ist. Weil es hier immer auf die ganz speziellen Anforderungen ankomme, sei es laut Ziv Paz wichtig, den Kunden die entsprechende Flexibilität zu geben. »In Fällen, wo der Einsatz die Anforderungen schon weitgehend festlegt, können wir spezifische Produkte anbieten, etwas für Überwachungssysteme«, erklärt Paz.
Zusätzlich können die Speicher mit einem Health-Monitor ausgestattet werden, der ihren Zustand überwacht und so Predictive Maintenance erlauben. Häufig komme es nach seinen Worten auch nichtmehr so stark auf die Speicherkapazität der Flash-ICs an, »vielmehr auf die Terabyte-Stunden. Auch das wird zum Differenzierungsfaktor.« Die dritte Generation ihrer NAND-Flash-ICs für den Einsatz in der Industrie und in Autos hatte Western Digital erst kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr vorgestellt.
Und wie sieht die weitere Zusammenarbeit mit html" href="http://www.elektroniknet.de/anbieterkompass/toshiba-europe-gmbh-1008775.html">Toshiba Memory aus? Ziv Paz ist überzeugt, dass die Probleme im Zusammenhang mit dem Verkauf der Flash-Speicher-Sparte von Toshiba, mit der SanDisk über ein Joint-Venture zu Entwicklung und Fertigung dieser Speicher 17 Jahre verbunden ist, überwunden seien: »Wir setzen unsere Arbeit wie gehabt fort.«