ARM

Finanziell erfolgreich und 10 neue Lizenznehmer

23. Oktober 2012, 14:28 Uhr | Frank Riemenschneider
ARM-CEO Warren East will den 8-bit-MCUs Marktanteile zu Gunsten der eigenen 32-bit-Cores wegnehmen.
© ARM

Der Prozessor- in IP-Designer ARM hat ein erfolgreiches 3. Quartal seines Geschäftsjahres 2012 hinter sich: Umsatz und Gewinn stiegen deutlich, dazu konnte man insgesamt 29 neue Lizenzen verkaufen, davon 10 an neue Lizenznehmer.

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Gegenüber dem Vorquartal konnte ARM seinen Umsatz um 18 % auf 227,9 Mio. Dollar steigern, der Gewinn vor Steuern wuchs um 22 % auf 107,6 Mio. Dollar. Dies wirkt sich natürlich auch auf das gesamte Geschäftsjahr aus, wo ARM bislang mit 650,3 Mio. Umsatz den Vorjahreswert  für die ersten 3 Quartale um 14 % toppen konnte. Der Gewinn vor Steuern beträgt bislang 310,6 Mio. Dollar, was einer Steigerung um 22 % entspricht.

Im dritten Quartal konnte ARM 29 neue Lizenzen verkaufen, davon 7 für Cortex-A inklusive eine Lizenz für die Big.LITTLE-Technologie, was die Gesamtzahl der Big.LITTLE-Lizenzen auf 14 ansteigen lässt. Neben den üblichen Verdächtigen im Bereich Mobilgeräte waren diesmal auch Hersteller von Chips für Navigationsgeräte, Server, Home-Entertainment und Spielkonsolen  am Start. Im Bereich Netzwerk konnte ARM eine Architektur-Lizenz für seine neue 64-bit-Architektur ARMv8 und eine Lizenz für seine ersten beiden 64-bit-Cores, die unter dem Codenamen „Atlas“ und „Apollo“ entwickelt werden, verkaufen.

Noch erfolgreicher war ARM allerdings im Embedded-Markt, wo 13 Lizenzen für Cortex-M-Cores verkauft werden konnten (davon 5 für neue Lizenznehmer) und die Anzahl der Gesamtlizenzen auf unglaubliche 162 gestiegen ist. Cortex-M findet man mittlerweile in unterschiedlichsten Anwendungen von Automobil-Bremssystemen bis hin industriellen Steuerungssystemen. Zu Cortex-A- und Cortex-M  kamen noch 5 verkaufte Lizenzen für die Mali-GPUs und eine für die Cortex-R-Familie.

Wenn man sich Royalty-Einnahmen anschaut, also die Gebühren, die ARM für verkaufte Chips mit ARM-Cores einnimmt, sieht man, dass die „alten“ Cores  ARM7 und ARM9 mit 37 bzw. 22 % der ausgelieferten Chips die neueren ARM11, Cortex-A, Cortex-R (9%, 9%, 3%) noch weit hinter sich lassen. Das höchste Wachstum generierten allerdings die Mikrocontroller mit Cortex-M-Cores: Sie stehen mittlerweile für 22 % der ausgelieferten Chips und wuchsen gegenüber 2011 um 35 %, was deutlich über dem MCU-Gesamtwachstum mit 20 % liegt. Es ist also ein deutlicher Trend zu ARM-basierten MCUs zu verzeichnen. Entsprechend konnte der Embedded-Markt insgesamt im Vergleich zu ARMs Kerngeschäft, den Mobilgeräten, aufholen: Während „nur“ noch 50 % aller ARM-basierten Chips in Mobilgeräte gingen, wuchs der Embedded-Markt auf 27 % aller ausgelieferten ARM-Chips.

In Summe wurden von ARMs Lizenznehmern im 3. Quartal 2,2 Mrd. Chips mit ARM-IP verkauft, 16 % mehr als in Q3 2011. Die Royalty-Einnahmen stiegen allerdings um 27 %, da durchschnittlich 4,9 Cent pro Chip erlöst wurden (gegenüber 4,4 Cent im Vorjahr). Der Grund ist die Migration zu höherwertigen Chips und/oder mehr ARM-IP auf einem Chip, so steht Cortex-A zwar nur für 9 % der Chip-Zahl, aber für 35 % der Royalty-Einnahmen. Auch die Zahl der Chips mit Cortex-A- und Mali-GPU ist gestiegen.

ARMs Erfolg macht sich auch bei der Mitarbeiterzahl bemerkbar: Diese wuchs seit Anfang 2012 um 252 Mitarbeiter auf jetzt 2.368 an, die meisten neuen arbeiten als Ingenieur in der Forschung & Entwicklung. Dabei bleibt ARM eher eine „westlich orientierte“ Firma: 344 Mitarbeitern in Indien und sogar nur 171 in Asien stehen 580 in den USA und 1.273 in Europa gegenüber.


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