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Interview mit Ajit Manocha, CEO von Globalfoundries

“Europa macht da einen ganz schlechten Job”

8. Januar 2013, 14:13 Uhr | Frank Riemenschneider

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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Deutschland und Europa als Innovationsbremse

Elektronik: Lassen Sie mich abschließend zu einem unerfreulichen Thema kommen, der Abwanderung der Chip-Fertigung aus Europa. Was sind die Gründe und was muß getan werden, um diesen Trend zu stoppen?

Manocha: Sehen Sie, in Europa gibt eine Konzentration auf die Schaffung von Innovationen. Die Chip-Fertigung gehört aus Sicht der Leute in Brüssel nicht dazu leider. Ich habe kürzlich mit Merkels Beratern in Berlin gesprochen und sie gefragt, wer denn von den ganzen Innovationen profitieren soll, wenn es keine Fertigung gibt. Das Verständnis war, wenn ich die Körpersprache richtig gedeutet habe, limitiert….

Elektronik: …und welche Rolle spielen Subventionen?

Manocha: Das ist doch ganz einfach: Wir spielen in einem globalen Konzert, wo Chip-Fertiger in den USA und Asien hohe Subventionen erhalten. Was ist die Folge? Diese Gelder können auf niedrigere Wafer-Preise umgelegt werden. Wenn Sie keine Subventionen irgendwo anders wie z.B. in Europa erhalten, sind Sie dort logischerweise mit ihren Wafer-Preisen nicht mehr wettbewerbsfähig. Europa macht da einen ganz schlechten Job. Wenn man nicht langsam anfängt, sich auch über die Fertigung Gedanken zu machern, wird es wirklich schwierig werden.

Elektronik: Stimmen Sie mir zu, wenn ich behaupte, dass die aktuelle Politik in Berlin und Brüssel für die Entwicklung Ihrer Fab in Dresden nicht hilfreich ist?

Manocha: Lassen Sie mich es so beantworten: Wir sind eine globale Firma mit dem Fokus Kundenzufriedenheit und der Frage, was ist gut für unsere Firma. Europa würde sicherlich mehr von unserer Entwicklung profitieren, wenn seine Regierungen eine Rolle spielen würden, wie sie die anderen Regierungen in anderen Erdteilen spielen. Das können Sie den Herren in Brüssel und Berlin ganz deutlich sagen.

Elektronik: Herr Manocha, vielen Dank.