Auch im Jahr 2011 dominierte erwartungsgemäß Texas Instruments den Markt für Analog-ICs. Mit einem Marktanteil von 15,4 Prozent lassen die Texaner die anderen Wettbewerber wie STMicroelectronics und Analog Devices weit hinter sich.
Den Vergleich für 2011 hat das Marktforschungsunternehmen Databeans jetzt veröffentlicht: Mit 6,5 Mrd. Dollar Umsatz im Bereich der analogen ICs konnte Texas Instruments gegenüber 2010 um 5 % zulegen und seinen sowieso schon hohen Marktanteil von 14,6 % auf jetzt 15,4 % steigern. STMicroelectronics kommt mit 4,2 Mrd. Dollar Umsatz auf 9,9 % Markanteil und verlor gegenüber 2010 rund 3 % Umsatz und 0,2 % Marktanteil. Auf dem dritten Platz folgt mit großem Abstand und 2,6 Mrd. Dollar Umsatz Analog Devices – der Marktanteil beträgt 6,1 %.
TIs Wachstum kam insofern etwas überraschend, als die Texaner im 4. Quartal einen Gewinneinbruch um 68 % verglichen mit dem 4. Quartal 2010 erlebten. Die Gründe waren eine schwächere Nachfrage, Restrukturierungsaufwände in Verbindung mit der geplanten Schließung von 2 älteren 150-mm-Fabs sowie Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme des ehemaligen Wettbewerbers National Semiconductor. Den gibt es seit Ende September offiziell nicht mehr und ist jetzt als TIs Geschäftsbereich “Silicon Valley Analog” (SVA) geführt.
Die Umsatzrückgänge im 4. Quartal betrafen sowohl SVA als auch die Geschäftsbereiche HPA (High-Performance-Analog) und HVAL (High Volume Analog and Logic).
Unternehmen | Rang 2011 | Umsatz (Mrd. Dollar) | Marktanteil | Rang 2010 | Umsatz (Mrd. Dollar) | Marktanteil |
Texas Instruments | 1 | 6,524 | 15,4 % | 1 | 6,190 | 14,6 % |
STMicroelectronics | 2 | 4,177 | 9,9 % | 2 | 4,291 | 10,1 % |
Analog Devices | 3 | 2,584 | 6,1 % | 3 | 2,482 | 5,9 % |
Infineon | 4 | 2,073 | 4,9 % | 5 | 1,919 | 4,5 % |
Maxim | 5 | 2,034 | 4,8 % | 4 | 1,949 | 4,6 % |
NXP | 6 | 1,817 | 4,3 % | 6 | 1,810 | 4,3 % |
Skyworks | 7 | 1,477 | 3,5 % | 9 | 1,162 | 2,7 % |
Linear Technology | 8 | 1,324 | 3,1 % | 8 | 1,388 | 3,3 % |
ON Semiconductor | 9 | 1,133 | 2,7 % | 11 | 1,115 | 2,6 % |
Renesas | 10 | 1,107 | 2,6 % | 10 | 1,116 | 2,6 % |
Andere | 18,088 | 42,7 % | 18,863 | 44,6 % | ||
Gesamt | 42,338 | 42,285 |
ST Microelectronics wurde neben der schwächeren Nachfrage vor allen Dingen durch das desaströse Abschneiden seines Joint-Ventures ST-Ericsson getroffen, das seit seiner Gründung im Jahr 2009 darauf wartet, endlich einmal profitabel zu werden. Im 4. Qaurtal musste ST somit einen Verlust von 11 Mio. Dollar hinnehmen, nachdem man in Q4 2010 noch 219 Mio. Gewinn erwirtschaftet hatte.
Die Nr. 3 Analog Devices profitierte primär von guten Verkäufen auf den Märkten für Konsum- und Automobil-Elektronik, während das Industrie- und Kommunikations-Geschäft etwas schwächelten. Immerhin konnten die Amerikaner über das gesamte Geschäftsjahr einen Rekord-Umsatz und –Gewinn verbuchen.
Einen noch höheren Zuwachs gegenüber 2010, nämlich um 8 %, konnte die Nr. 4 Infineon verbuchen. 2,1 Mrd. Dollar Umsatz bedeuten einen Marktanteil von 4,9 % gegenüber 4,5 % im Jahr 2010. Verantwortlich sind signifikante Designs in Premium-Fahrzeugen. Ende September 2011 wählten Kia und Hyundai Infineons HybridPACK1-Lesitungsmodule für ihre Hybrid-Fahrzeuge, in die jeweils zwei dieser Module verbaut werden.
Mit 27 % das höchste Wachstum verbuchte Skyworks Solutions, ein Hersteller von HF- und Kommunikationssystemen für Mobilgeräte. Skyworks profitierte von dem exorbitanten Wachstum von Smartphones und Tablets und konnte seinen Marktanteil auf 3,5 % steigern.
Verlierer waren neben ST Microelectronics auch Linear Technology auf Platz 8 (minus 5 % gegenüber 2010) und Renesas Electronics auf Platz 10 (minus 1 % gegenüber 2010). Der Umsatzrückgang von Renesas ist jedoch bemerkenswert gering, wenn man die Auswirkungen des Erdbebens in Japan im März 2010 berücksichtigt.