Der Halbleitermarkt wächst nach einer Studie der Marktforschungsfirma iSuppli im Jahr 2010 um mehr als 32 % gegenüber dem Vorjahr. Der weltweite Marktanteil der europäischen Hersteller ist trotz des Wachstums allerdings weiter gefallen. Samsung konnte gegenüber Marktführer Intel weiter Boden gutmachen.
Ein Rekordwachstum um 74,5 Mrd. Dollar oder 32,5 % beschert der Halbleiterindustrie im Jahr 2010 einen Gesamtumsatz von rund 304 Mrd. US-Dollar, von dem mehr als 40 % von den Top-20-Herstellern generiert wird. Damit wuchs der Umsatz mit Chips mehr als dreimal so viel wie der von elektronischen Geräten. Das größte Wachstum erzielte Flash-Speicher mit 80 % und DRAM mit 40 %. Von den von iSuppli beobachteten 150 Herstellern werden im Jahr 2010 90 % Wachstum verzeichnen.
Die Top-20-Liste wird weiterhin von Intel angeführt, das mehr als 40 Mrd. Dollar umsetzen konnte und damit einen Marktanteil von 13,2 % erzielt. Verfolger Samsung konnte auf Grund seines überdurchschnittlichen Wachstums, das speziell dem Speichergeschäft geschuldet ist, weiter Boden auf Intel gutmachen und erreicht nun mit mehr als 28 Mrd. Dollar Umsatz einen Marktanteil von 9,3 %. Marvell konnte von Platz 23 kommend dank 43,1 % Zuwachs mit Platz 18 wieder in die Top 18 vorstossen. Unter den Verlierern befinden sich AMD, das mit einem unterdurchschnittlichen Wachstum von "nur" 22 % von Platz 8 auf Platz 12 zurückfiel und MediaTek, das mit 1,2 % Wachstum von Platz 16 auf Platz 19 zurückfiel.
Mit einem Wachstum von fast 130 % konnte Renesas von Platz 9 auf Platz 5 vorrücken. Das Wachstum ist jedoch primär der Fusion mit NEC geschuldet. Gleiches trifft mit einem durch den Kauf von Numonyx bedingten 106-%-Wachstum auf Micron zu, was den Speicherhersteller von Platz 13 auf Platz 8 bringt. Auch die anderen Speicherhersteller in den Top-20 (Hynix und Elpida) konnten mit einem hohen Wachstum von 69,3 % bzw. 74,2 % um einen bzw. 5 Plätze vorrücken.
Die beiden großten europäischen Hersteller konnten ihre Plätze des Vorjahres nicht verteidigen: ST Microelectronics fiel von Platz 5 auf 7 und Infineon von 11 auf 13. Lediglich NXP konnte sich trotz eines unterdurchschnittlichen Wachstums in Höhe von 24,1 % von Platz 19 auf Platz 17 vorarbeiten. Insgesamt stieg der in den EMEA-Ländern generierte Umsatz "nur" um 14,4 % von rund 24 auf etwa 27,5 Mrd. Dollar, wodurch der weltweite Anteil auf 9,1 % zurückging. Ohne Betrachtung der Foundries, die ja keine eigenen Chips herstellen, erzielte Asien dennoch mit einem Wachstum von 46,6 % auf 654,3 Mrd. Dollar den höchsten Zuwachs und überholte damit Japan, das auf 63, 7 Mrd. Dollar kommt und hinter Amerika (147,3 Mrd. Dollar) und Asien auf Platz 3 zurückfällt.
Für 2011 prognostiziert iSuppli für die Halbleiterindustrie ein weiteres Wachstum, das mit 5 % allerdings erheblich moderater ausfallen wird als 2010.