China konnte seine Exporte deutlich steigern. Anders sieht es aber im eigenen Land aus: Die Importe sind nur gering gestiegen, was auf eine weiterhin schwache Binnennachfrage hindeutet.
Chinas Exporte sind im Mai stärker als erwartet gestiegen. Wie die Pekinger Zollverwaltung mitteilte, legten die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vorjahresvergleich auf Dollar-Basis um 7,6 Prozent zu und schlugen damit die Erwartungen der meisten Analysten. Ein Dämpfer waren jedoch die Zahlen für Chinas Einfuhren. Die Importe kletterten im Mai lediglich um 1,8 Prozent nach oben und blieben damit hinter den Erwartungen zurück.
Exporte sind generell ein wichtiger Treiber für die chinesische Wirtschaft. Spannungen im Handelsverhältnis mit den USA und der EU, zwei wichtigen Abnehmern für Produkte aus China, sorgen jedoch für gedrückte Stimmung. Während starke Exporte ein Zeichen für eine anziehende Nachfrage aus dem Ausland sind, deuten schwächere Einfuhren darauf hin, dass die chinesische Binnennachfrage weiterhin gedämpft ist.
Peking kämpft mit wirtschaftlichen Problemen im Inland. Die anhaltende Immobilienkrise, eine hohe Arbeitslosigkeit unter jungen Leuten und ein schwacher Binnenkonsum sowie die hohe Verschuldung der Lokalregierungen bremsen die Wirtschaftsleistung. Chinas Regierung hat sich ein Ziel von ungefähr 5 Prozent Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesetzt.