KI kann ein wichtiges Werkzeug für nachhaltige Entwicklung sein – etwa indem sie hilft, den Energieverbrauch großer Fabriken zu senken oder Naturkatastrophen vorherzusagen. Jedoch haben die Anwendungen ebenso eine Kehrseite: Beim Entwickeln von KI-Modellen entstehen zum Beispiel CO2-Emissionen.
Viele Forschungspublikationen beschäftigen sich mit künstlicher Intelligenz (KI) im Hinblick auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung. Jedoch gibt es lediglich wenige Forschungen zu den oft versteckten Umweltkosten von KI. Ab sofort befassen sich hiermit die Forschenden des »Sustainable AI Lab« der Universität Bonn – auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow wollen sie mit einem Kunstwerk auf das Thema aufmerksam machen. Es soll Menschen daran erinnern, wie die Natur arbeitet – und dass KI hierbei im Weg stehen kann. Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe, Leiterin des Sustainable AI Lab, spricht am 10. November um 11:00 Uhr auf der Konferenz.
Die UN-Klimakonferenz in Glasgow bietet den Forschenden der Universität Bonn Gelegenheit, das Bewusstsein für die Umweltprobleme zu schärfen, die mit KI verbunden sind – sowohl in Hinblick auf die Auswirkungen des Einsatzes von KI auf den Klimawandel, als auch in Hinblick auf die Frage, wer die Kosten trägt. Um darauf aufmerksam zu machen, arbeitet das Team mit der niederländischen Künstlerin Roosmarijn Pallandt zusammen.
Jeden Abend, wenn die Delegationen abgereist sind, wird der gesamte Ort der UN-Klimakonferenz in eine Klangkomposition aus den Schwingungen von Pflanzen und Bäumen getaucht – diese entziehen der Atmosphäre CO2 und verwandeln Licht in Sauerstoff. Ermöglicht wird die Kunstinstallation über die Aufnahme der Geräusche von Pflanzen und Bäumen »bei der Arbeit« mithilfe spezieller Mikrofone.
»Das Kunstwerk bringt uns der Natur näher und regt uns zum Nachdenken darüber an, wie sehr die KI die Fähigkeit der Natur, sich selbst zu heilen, einschränkt. Die Kreativität von Künstlern hilft uns, neue Forschungsfelder zu erkennen und außerhalb unserer gewohnten Muster zu denken«, so von Wynsberghe.
Offizieller Start des Sustainable AI Lab ist der 25.11.2021. Es soll ein Ort sein, an dem Forschende aus verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten und über die ökologischen, sozialen und ökonomischen Kosten von Design, Entwicklung und Nutzung von KI in der Gesellschaft forschen. Die zu untersuchenden Fragen erstrecken sich über mehrere Disziplinen und Analyseebenen, erforscht werden zum Beispiel:
Gemeinsam arbeitet das Team daran, Deutschland als anerkanntes Zentrum für die Forschung im Bereich der KI-Ethik zu stärken.