Werden die Daten schnell genug übertragen? Wo muss der nächste Server stehen? Kommt eine Rückmeldung rechtzeitig? Für Digitalisierungsprozesse, beim autonomen Fahren und dem Einsatz von Virtual- und Augmented Reality sind diese Fragen entscheidend. Ein Forschungsprojekt will die Antworten liefern.
Das Projekt »EMULATE« ist Teil eines »Important Project of Common European Interest« (IPCEI), also ein wichtiges Vorhaben von europäischem Interesse. Im Projekt soll ein Planungs- und Diagnose-Tool für Datenübertragungsprozesse entstehen. Eine digitale Prüfumgebung, um die (Funk-)Verbindung zwischen Endgeräten und Servern in einem verzweigten Netzwerk zu testen und reibungslose Übertragungsprozesse zu garantieren. »In wenig komplexen Umgebungen mit wenig anspruchsvollen Diensten, etwa einem Lagerhaus mit automatisierter Waren-Erkennung und Steuerung, reicht es mitunter, diese Datenübertragungsprozesse grob abzuschätzen«, sagt Prof. Dr. Stephan Recker, Professor für IT-Systemintegration am Fachbereich Informatik der FH Dortmund.
Außerhalb einer Halle ist die Welt komplexer, kommen neue Nutzer hinzu, spielen Störfaktoren eine Rolle. Mit herkömmlichen Methoden gäbe es vor der Fertigstellung keine Sicherheit, ob das System funktioniert. »In der Emulation können wir Anwendungsfälle mit ultraniedrigen Latenzzeiten ausprobieren, ohne dass jemand einen Euro für Hardware und Leitungen in die Hand nehmen muss«, betont Prof. Recker. Das spare Kosten und Ressourcen. Besonders im Bereich Edge Computing, der dezentralen Datenverarbeitung für datenintensive Dienste wie autonomes Fahren und Virtual Reality, soll das »EMULATE«-Tool die Planungen erheblich erleichtern und europaweit voranbringen.
»Gleichzeitig werden wir künftig mit der Diagnoseplattform von ‚EMULATE‘ bestehende Netze optimieren können«, ergänzt Prof. Dr. Rolf Schuster. Er lehrt ebenfalls am Fachbereich Informatik und ist Experte für Embedded Software. KI-Technologie helfe dabei, Muster in den Datenströmen zu identifizieren und somit bestenfalls Fehlern vorzubeugen. Das Forschungsprojekt läuft bis Ende 2026. Die Fachhochschule Dortmund arbeitet dabei mit Partnern aus der Industrie zusammen.