Es muss ja nicht immer ein Produkt neu aufgelegt werden. Haben Sie Lösungen für Retrofit-Fälle?
Wenn ein Produkt neu aufgelegt wird, obwohl es viele Jahre abgekündigt ist, stellt das für uns kein Problem dar. Sind Bauteile oder ein Großteil dieser verfügbar, können Embedded-Boards oder auch ganze Box-PCs von vor zehn Jahren neu aufgelegt werden. Retrofit ist in diesem Kontext mit vielen Produkten möglich. Wir haben zum Beispiel CPU-Karten mit ISA-Unterstützung auf 8- oder 16-bit-Ebene, auch kompakt als PC/104. Mit kleinen Modifizierungen können wir zum Beispiels IRQs, Speicherbereiche oder sogar Zugriffszeiten auf dem Bus verändern.
Wir planen also und wenn wir als Kunde in die Produktion starten, halten Sie uns über viele Jahre den Rücken frei.
Genau, so entstehen Technologie-Partnerschaften über viele Jahre. Mit dieser Ausrichtung haben wir schon eine Vielzahl an Projekten mit Kunden teilweise über zwanzig Jahre gemeistert.
Für Cincoze ist Comp-Mall Alleinvertriebspartner für Deutschland. Was verbindet Sie mit diesem Hersteller?
Wir stehen mit den Cincoze-Kollegen seit Gründung in freundschaftlicher, partnerschaftlicher Beziehung. Besonders genial ist das Baukastensystem, das hinter den Produkten steckt. Cincoze hat zum Beispiel das CDS-Konzept entwickelt und patentieren lassen. Das Convertible-Display-System ist eine Architektur, die Display und IPC-Modul in zwei unabhängige Einheiten trennt, die sich kabellos zum Panel-PC kombinieren lassen. Vorteil des CDS-Konzepts ist die große Variantenvielfalt, da jedes Display mit jedem Modul kompatibel ist. Die IPC-Module sind zudem als Stand-alone-Embedded-PC verwendbar.
So ergeben sich allein bei den Panel-PCs 89 Kombinationen von einem 8-Zoll-Panel-PC mit Intel-Atom-Prozessor bis hin zum Widescreen-24-Zoll-Display mit Intel-Core-i5-Prozessor der achten Generation. Das Konzept wird aber noch viel besser, wenn man weiß, dass sich die IPC-Module weit über den üblichen Standard hinaus erweitern lassen – teils über Mini-PCIe, teils über proprietäre Module. Mit dieser Variantenvielfalt kann ein Unternehmen nahezu alle IPC-Anwendungen abdecken. Ein Hardware-System für alles, das ist verlockend, weil es Ressourcen spart.
Haben Sie ein Beispiel?
Ein internationaler Konzern stellt Suspensionselemente für Nutzfahrzeuge her. Für die weltweite Digitalisierung der Anlagen werden Industrie-PCs mit Bedieneinheit – Panel-PCs – benötigt. Seine Werke in China, Brasilien, Mexiko, Deutschland und Ungarn erfordern jedoch unterschiedliche Display-Größen und die Werke haben in der Vergangenheit autark Hardware eingekauft – von verschiedenen Herstellern und unterschiedlich konfiguriert. Wir haben das Baukastensystem – IPC-Modul und Display – mit einer gleichbleibenden Plattform für den Kunden entwickelt, welches 12-, 17-, 19- oder auch 21-Zoll-Varianten ermöglicht. Nun können alle Werke weltweit direkt bei uns jederzeit ein freigegebenes, getestetes System mit der gewünschten Display-Größe bestellen. So gewährleisten wir immer eine kompatible Konfiguration und unser Projektmanagement hilft dem Kunden enorm dabei, alle Installationen weltweit im Überblick zu behalten.
Wenn etwa 80 Prozent Ihres Geschäfts auf Kundenprojekten basieren, kann ich trotzdem bei Comp-Mall einfach nur einen Industrie-PC kaufen?
Das ist ja meist auch der Anfang eines Projekts. Wir verstehen in dem „einfach Kaufen“ die technologische Brücke, auf der eine gemeinsame Geschäftsbeziehung aufbaut. Mit über 25 Jahren Erfahrung bieten wir in jedem Stadium dieser Beziehung professionelle Beratung und natürlich alle Services, die wir im Portfolio haben.
Service-Leistungen
Mit diesen Dienstleistungen erstellt Comp-Mall individuelle Systeme:
Hardware-Basis
Diese Hardware gibt es bei Comp-Mall: