Der Weg zu einem solchen funktional sicheren und zertifizierten System setzt einen sicheren Entwicklungsprozes voraus. Zu Beginn müssen die Entwickler das angestrebte System definieren und klar abgrenzen: Was soll das System erfüllen?
Was ist der sichere Zustand, der den Menschen im Fehlerfall schützt? Hierbei ist wichtig, dass "funktional sicher" nicht mit "logisch korrekt" gleichzusetzen ist, sondern dass vorab festgelegte Parameter im Fehlerfall unbedingt einzuhalten sind. Daraus können, je nach Anwendung, auch Anforderungen an die Angriffssicherheit (Security) funktional sicherer Steuerungen entstehen, sodass die definierten Parameter vor Manipulation geschützt sind.
Damit ein Safety-Projekt letztlich zertifizierbar wird, ist eine Reihe von Dokumentationen erforderlich. Der in HTML implementierte interaktive iFSM-Prozessleitfaden basiert standardmäßig auf Microsofts ALM-System "Team Foundation Server" und lässt sich kundenspezifisch auch auf andere ALM-Systeme (Application Lifecycle Management) anpassen, zum Beispiel "Polarion". Dadurch ist gewährleistet, dass alle in der Norm geforderten Teilaspekte systematisch behandelt werden und auf Grundlage von Dokumentenvorlagen normenkonform dokumentiert sind. Ein aufwändiges Einarbeiten aller Projektbeteiligten in die Norm ist deshalb laut infoteam bei der Verwendung des iFSM ebenso wenig notwendig wie das zeitintensive Erarbeiten eines eigenen Entwicklungsprozesses.
Neben dem zertifizierten sicheren Entwicklungsprozess müssen für ein ganzheitlich zertifizierbares Steuerungssystem auch alle Systemkomponenten die nötigen Anforderungen an die funktionale Sicherheit erfüllen (Bild 2). Das auf "ISaGRAF"-Technik basierende "FlexiSafe" ist ein Engineering- und Programmiersystem nach IEC 61131. Es ist speziell auf die Anforderungen bezüglich funktionaler Sicherheit zugeschnitten und nach den Normen IEC 61508:SIL 3 und DIN EN ISO 13849:PLe sowie speziell für die Bahntechnik nach DIN EN ISO 50128:SIL 4 zertifiziert.