Standards sind wichtig auch für den Debug-Zugriff. Da der gealterte JTAG-Standard heutigen Anforderungen nur noch bedingt gerecht wird, sucht die Embedded-Community nach Alternativen.
Bei High-End-Controllern zeichnet sich inzwischen eine künftige Koexistenz tatsächlich standardisierter Schnittstellen wie Nexus und Compact JTAG ab, doch im Low-End-Bereich geht der derzeitige Trend eher hin zu herstellerspezifischen Lösungen wie den hier vorgestellten Varianten DAP oder SWD. Auch wenn diese Technologien ähnliche Grundprinzipien verfolgen, kann hier von einer echten Standardisierung also keine Rede sein.
Eine perfekte universelle Lösung wird es schon aufgrund der konträren Anforderungen von kostensparenden Low-Pint-Count-Schnittstellen auf der einen Seite und den notwendigen hohen Bandbreiten für Trace auf der anderen Seite auf absehbare Zeit wohl kaum geben.
Für Debugging- und Testwerkzeuge besteht die Herausforderung deshalb in der Unterstützung aller neuen Schnittstellen. Voraussetzung dafür ist neben einem modularen Adapterkonzept für die verschiedenen Steckverbinder (Bild 4) auch eine flexible Tool-Architektur.
Mit speziellen, mit einem FPGA ausgestatteten Debug-Geräten wie dem »Universal Access Device 2« (UAD2) von pls lassen sich schon heute nahezu alle beliebigen Debug-Protokolle ohne großen zusätzlichen Aufwand realisieren. Wer eine schnelle und flexible Unterstützung neuer Debug-Lösungen erwartet, wird also wohl über kurz oder lang auf Debug-Werkzeuge mit hoher Modularität nicht verzichten können.